Jedes Jahr im August trifft das Raumschiff Erde auf seiner Bahn um die Sonne auf Staubteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Dann schiessen diese nur wenige Millimeter kleinen Teilchen mit einer Geschwindigkeit von 59km pro Sekunde (!) in die Atmosphäre der Erde. In einer Höhe von typischerweise 100-70 km werden Sauerstoff- und Stickstoffatome der Atmosphäre ionisiert (sie verlieren ein Elektron) und senden anschliessend (beim Wiedereinfangen eines Elektrons) kurzzeitig Licht aus. Dieses Licht sehen wir als Sternschnuppe (englisch „shooting star“) schnell über den Nachthimmel huschen – meistens ist es innert einer Sekunde schon wieder vorbei. Sehr selten kann noch ein längeres Nachleuchten beobachtet werden.
In diesem Jahr wird die maximale Aktivität der Perseiden in der Nacht vom Samstag, 12. auf Sonntag, 13. August stattfinden. Um die Sternschnuppen beobachten zu können, sucht man sich am einfachsten einen möglichst dunklen, abgelegenen Ort mit freiem Blick auf den Nordosthimmel. Allenfalls einen Schlafsack, einen Liegestuhl oder eine Isomatte mitnehmen und sich hinlegen und nach oben schauen. Dieses Jahr stört auch das Licht des Mondes nicht, da er erst um ca. 3 Uhr als schmale Sichel (wenige Tage vor Neumond) am Nordosthorizont auftauchen wird . Es ist also alles angerichtet und auch das Wetter sollte mitspielen.
Nach dem Eindunkeln werden die ersten, hellen Sternschnuppen am Himmel sichtbar. In den frühen Morgenstunden können dann rein theoretisch bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden, aber nur mit einem ABSOLUT dunklem Sternenhimmel, ohne die geringste Lichtverschmutzung. In der Stadt sind deshalb eher nur ein paar wenige Sternschnuppen pro Stunde realistsich. Die Sternschnuppen scheinen aus dem Sternbild Perseus auszustrahlen (Radiant) und fliegen von da aus in alle Richtungen über den Sternenhimmel.
Bereits einige Nächte vor und nach dem Maximum gibt es vermehrt Sternschnuppen und es lohnt sich auch dann ein Blick an den Himmel. Wenn sie eine Sternschnuppe sehen, wünschen sie sich im Geheimen etwas, bevor die Sternschnuppe erlischt 😮
10. August 2023, Markus Burch