Chronik

Chronik der AGL ab 1955

  • 1955
    • Die Astronomische Gesellschaft Luzern AGL wird am 19. Juli 1955 gegründet. Sie entsteht aus einer Gruppe von Spiegelschleifern und Fernrohrbauern um Oskar Graber, welche seit 1953 in Luzern aktiv war.
    • Im ersten Jahrzehnt hält Gründungsmitglied Dr. Ernst Roth zahlreiche Fachvorträge und trägt so zum Gedeihen des jungen Vereins bei. Zudem werden bis 1965 regelmässig weitere Spiegelschleif-Kurse durchgeführt.
  • 1960
    • Die junge Gesellschaft entwickelt sich prächtig: 1961 zählt man bereits 118 Mitglieder und die AGL organisiert im Mai in Luzern die 19. Jahrestagung der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft SAG, deren Sektionsmitglied sie ist.
    • Im Jahr 1963 haben bereits 42 Mitglieder ein eigenes Teleskop. Andreas Tarnutzer beginnt mit dem Versand von regelmässigen Mitteilungsblättern an die Mitglieder – vorerst als einfache A4-Blaudruck-Kopien.
    • Die Mitglieder der AGL beobachten in den Morgenstunden des 25. Juni 1964 auf dem Dietschiberg gemeinsam eine totale Mondfinsternis im Sternbild Schützen.
  • 1965
  • 1975
  • 1980
    • Im März 1981 wird der Planetenweg in Emmen entlang der Reuss eingeweiht, initiiert durch den AGL Präsidenten Robert Wirz.
    • 1982 zeigt die AGL in 14 Einkaufszentren, verteilt über die ganze Schweiz, eine Planetenausstellung. Der daraus erziehlte Reinerlös wird für den instrumentellen Ausbau der Sternwarte eingesetzt. In der alten Kuppelsternwarte wird eine 3.5 Meter grosse Innenkuppel zur Projektion eingebaut und fortan wird sie als Kleinplanetarium mit der Baader Planetarium Kugel genutzt.
    • Am 16. September 1983 können wir das neue, von der AGL gebaute Sonnenteleskop einweihen. Mit einer Weisslicht-Grossprojektion, einem Spaltspektrographen sowie H-alpha Filterung zur Beobachtung der Chromosphöre bietet es diverse Einsatzmöglichkeiten.
  • 1985
    • 1985 schreibt Roland Stalder für den Sinclair ZX Spectrum 8-bit Computer das Programm „Hubelmatt Basic“, welches mittels mathematischer Grundlagen von Jean Meeus (Astronomical Formulae for Calculators, 1980) und einer vermessenen Horizontlinie für die Sternwarte Hubelmatt minutengenaue Auf- und Untergangszeiten für Sonne, Mond und Planeten auflistet. 1990 transferiert Marc Eichenberger den Code auf QuickBasic64 für IBM-PC und seit 2010 betreut Peter Kronenberg aktuelle Versionen als iHubelmatt mit vielen zusätzlichen Funktionen und grafischem Interface.
    • 1985/86 gestaltet Teddy Durrer den ersten Faltprospekt zur Sternwarte, den AGL-Kleber und das AGL-Logo mit dem Stern im Schriftzug zwischen „A“ und „G“. Das Logo ziert ab nun das Titelblatt des AGL-Mitteilungsblattes, welches neu als Heft im A5-Format versandt wird.
    • Zur ersten Wiederkehr des  Kometen Halley seit 1910 präsentieren wir 1986 eine Ausstellung in verschiedenen Filialen des Schweizerischen Bankvereins.
    • 1987 wird eine programmierbare Doppel-Diaprojektionsanlage angeschafft und es werden in der Folge mehrere professionell gesprochene Tonbildschauen (Sonne, Mond, Mars, Jupiter, Nachtmusik, Moderne Astronomie, Universum) für die Sternwarte produziert.
    • 1987 beginnt die Einrichtung einer Fernrohrwerkstatt und die Planung und der Bau des neuen Multifunktionsteleskopes (MFT) wird in Angriff genommen.
    • Im Herbst 1987 besucht die AGL den Gletschergarten in Luzern und mit 50 Personen das CERN in Genf. 1988 folgt eine erste Exkursion zum Paul Scherrer Institut (PSI) in Villingen sowie zum Kernkraftwerk Gösgen, 1989 besuchen wir das Bally Meteoritenmuseum in Schönenwerd und 1990 erneut das CERN in Genf.
    • Ab Nov. 1987 bis Feb. 1991 organisiert die AGL nebst den üblichen Monatshöcks auch noch Raumfahrthöcks.
    • 1989 starten wir einen ersten Versuch einer AGL-Jugendgruppe unter der Leitung von Christian Kravogel.
    • 1989 zeigt die AGL unter der Leitung von Daniel Ursprung an vier verschiedenen Orten in der Schweiz eine Ausstellung zur Voyager 2 Planetensonde der NASA.
  • 1990
  • 1995
    • Im Herbst 1995 besucht die AGL erneut das Paul Scherrer Institut (PSI) in Villingen und ein Jahr später das Eidgenössische Amt für Messwesen in Wabern.
    • Am Dienstag 1. April 1997 (kein Aprilscherz…) wollen geschätzte 500 (!) Besucher in der Sternwarte Hubelmatt den hellen Kometen C/1995 O1 Hale-Bopp beobachten.
    • Zum 150-Jahr-Jubiläum der Hörbehindertenschule in Hohenrain enthüllt die Künstlerin Daniela Koller am 8. Juni 1997 ihr Werk Verspiegelte Ellipsen, welches jeweils zu Frühlings- und Herbstbeginn drei Spekralfarben der Sonne vereint. Die Installation wurde in Zusammenarbeit mit Roland Stalder von der AGL entwickelt und umgesetzt.
    • Im Oktober 1999 dürfen wir nach 5000 Stunden Fronarbeit unser multifunktionales 400mm Spiegelteleskop „MFT“ offiziell dem Betrieb übergeben. Die Konstruktion stammt wie bereits beim Sonnentelekop von Andreas Tarnutzer und die Optik von Edwin von Büren.
    • Im Advent 1999 inszeniert der bekannte Luzerner Autor und Liedermacher Ernst Schnellmann erstmals einen Anlass unter der Kuppel der alten Sternwarte, resp. im Kleinplani zum Thema De Chlyni Prinz. Weitere Inszenierungen folgen im Advent 2001 (Of em Wäg nach Bethlehem), 2003 (Baltasar), 2005 (Tobias Traxl), 2007 (Tobias Traxl und Konsorte), 2009 (Lieder-Gschichte-Stärne-Zauber), 2012 (Rottanndli), 2014 (Wienachte mit „Radio Müsli“) und 2017 (Mit Branson-Gschichte of em Wäg nach Bethlehem). Eine Baltasar Neuinszenierung ist seit 2020 in Planung.
  • 2000
    • Im Jahr 2000 installieren wir in der Sternwarte den Fujinon 150×25 MT Grossfeldstecher auf einem in der Höhe verstellbarem Konstrukteurs-Stativ.
    • Ebenfalls nach dem Millenium geht die AGL mit einer eigenen Webpage online, initiiert und betreut durch Markus Burch. Im selben Jahr bildet sich eine aktive Jugendgruppe unter der Leitung von Beat Bühlmann.
    • 2002 geht die AGL auf Exkursion zur Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS) am Paul Scherrer Institut (PSI) in Villingen und im folgenden Jahr besuchen wir das CERN in Genf.
    • Seit 2003 organisiert Markus Burch jährlich eine Astronomische Jahresvorschau im Planetarium in Zusammenarbeit mit dem Verkehrshaus in Luzern.
    • 2004 beteiligt sich die Sternwarte Hubelmatt erstmals mit einem vielfältigen Programm an der 4. Luzerner Museumsnacht. Aufgrund des grossen Besucheransturms wiederholen wir unser Angebot im folgenden Jahr, an der 5. Museumsnacht.
    • In den Jahren 2004, 2007 und seit 2010 jährlich finden auf Hubelmatt Einführungskurse in die Astronomie statt, organisiert von Beat Bühlmann. Parallel dazu leitet Teddy Durrer regelmässig Astronomie-Kurse in der Migros Klubschule (2003-2008)  sowie bei Pro Senectute (2010-2013).
  • 2005
    • Ab 2006 organisieren wir monatlich einen „Praxistreff“ für Vereinsmitglieder, initiiert von Roland Stalder. In der Sternwarte oder bei externen Beobachtungsanlässen fröhnen wir dabei der praktischen Seite unseres Hobbys.
    • Seit Januar 2007 erscheinen unsere monatlichen Vereinsinformationen unter dem Namen NOVA. Der Name und das entsprechende Logo stammen von Peter Kronenberg.
    • Erste Sidewalk führen wir seit 2008 durch – wir gehen dabei mit unserem Teleskopen zu den Leuten (z.B. in die Stadt).
    • 2009 zeigen wir zum Jahr der Astronomie (ausgerufen von der Internationalen Astronomischen Union IAU) eine Astronomieaustellung an der Hochschule in Horw, an der Gewerbeschule im Emmen und vom 18. Mai bis 2. Juni im Shopping Center Emmen .
  • 2015
    • Am 15. Dezember 2015 gibt die Internationale Astronomische Union IAU die Gewinner des Wettbewerbs NameExoWorlds bekannt. Unsere Jugendgruppe darf mit Stolz verkünden, dass ihre Namensvorschläge für den 1995 entdeckten, ersten Exoplaneten gewonnen haben: Der Stern 51 Pegasi heisst seitdem offiziell auch „Helvetios“ und sein Planet 51 Pegasi b „Dimidium“. Übrigens erhalten die beiden Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung von Planet 51 Pegasi b den Nobelpreis für Physik 2019.
    • Im Oktober 2016 erhalten wir einen Anerkennungspreis der Albert Koechlin Stiftung für die Sternwarte Hubelmatt im Wert von 30’000 CHF.
    • Als Preis für den Gewinn des Wettbewerbs NameExoWorlds 2015 wird am 17. Februar 2017 der innere Hauptgürtel-Asteroid (6126) Hubelmatt (1989 EW1) von der Internationalen Astronomischen Union IAU zu Ehren unserer Sternwarte benannt.
    • Ab 2017 wird im Kleinplanetarium ein HD-Beamer mit Fisheye-Spezialoptik von Jörg Lang eingerichtet. Damit können wir nun die aktuellen Himmelsereignisse ab Computer mit der Software Stellarium an die 3.5 Meter Kuppel projizieren. Ein fotographisches Horizont-Panorama der Sternwarte Hubelmatt von Marc Eichenberger vervollständigt ab 2021 das Erlebnis. 
    • 2017 wird auch unser neuestes optisches Prunkstück geliefert und gründlich getestet: Am 21. September 2018 können wir den TEC APO 180 FL auf der computergesteuerten Montierung ATLAS V24 einweihen. Der TEC ersetzt den historischen Heyde Refraktor, welcher 2020 verkauft wird und ein neues zu Hause findet in der eigens dafür erbauten Privatsternwarte der Familie Roth in Ebikon. Somit schliesst sich ein Kreis nach 65 Jahren Vereinsgeschichte.
    • 2018 übernehmen wir treuhänderisch für maximal 10 Jahre das Vereinsvermögen der leider aufgelösten Astronomischen Gesellschaft Zug.
    • Seit 2018 führen wir unser Logbuch in der Sternwarte elektronisch und in standartisierter Form, initiiert von Andreas Lustenberger. Seither können wir mit wenig Aufwand statistische Auswertungen zu Besucherzahlen, Betrieb und Wetter durchführen.
    • 2019 geht unsere All-Sky Meteorkamera im Verbund der Schweizerischen Meteorüberwachung in Betrieb.
  • 2020
    • 2021 geht unsere neue Webseite sternwarteluzern.ch live. Diese wurde von unseren Jungmitgliedern Cedric Schmid und Philip Wiese mit der Software WordPress erstellt und unterstützt diverse Benutzer-Plattformen.
    • Ab Mai 2022 bis April 2023 zeigen das Naturmuseum und das Historische Museum Luzern die Sonderausstellung „Eroberung der Nacht“, ergänzt mit einer Astrofoto-Ausstellung, welche in Zusammenarbeit mit der AGL realisiert wurde. Ebenfalls seit 2022 nehmen wir jeweils am „Tag der Natur“ teil, mit speziellen Sonnen-Sidewalks.
    • 2023 können wir das neue Coronado SolarMax III 90/800 DoubleStack in Betrieb nehmen. Damit haben wir nach mehreren Jahren Unterbruch wieder die Möglichkeit, die Chromosphäre der Sonne im H-alpha Licht zu beobachten.
    • 2023 wird eine neue Astronomische Gesellschaft Zug gegründet, welcher wir das seit 2018 aufbewahrte Vereinsvermögen zurückzahlen. Das Einzugsgebiet der AGL umfasst immer noch die fünf Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden.
    • Am 20. April 2024 organisieren wir im BBZW in Emmenbrücke eine Astrotagung und die Delegiertenversammlung der SAG-SAS. Im September nimmt die AGL die Tradition der Studienreisen aus den 1990er Jahren wieder auf, mit einem dreitägigen Vereins-Ausflug nach München.
  • Aktuell
    • Aktuell zählt die AGL ca. 250 Mitglieder (davon knapp 1/4 Frauen). Sie hat seit Ihrer Gründung Hunderte von öffentlichen Vorträgen organisiert, über 600 Mitteilungsblätter (NOVA) an die Mitglieder versandt und zahlreiche Astrokurse und „Tage der Astronomie“ veranstaltet.
    • In der neuen Sternwarte haben wir seit 1979 über 62’000 Gästen die Sterne am Luzerner Himmel gezeigt.
    • Das Angebot der aktuellen AGL-Vereinsaktivitäten ist hier zu finden: Verein/Angebot

Freimitglieder der AGL

Der Vorstand kann Mitglieder für erbrachte Leistungen für ein Jahr befristet zu Freimitgliedern ernennen und somit vom nächsten Mitgliederbeitrag befreien. Wiederholte Ernennung ist zulässig. 2024 hat die AGL acht Freimitglieder:
Freimitglied seit, Mitglied (Sternwarten-Dienst als Demonstrator*in seit …)

2023, Ueli Zutter (1980)
2023, Peter Kronenberg (1980)
2023, Heiri Hefti (2005)
2023, Werni Dönni (2005)

2023, Marc Horat (2007)
2023, Alfons Frei (2010)
2023, Harald Sandmann (2015)
2023, Simone Schnabel (2018)

Ehrenmitglieder der AGL

Auf Antrag des Vorstandes können Personen als Auszeichnung und Anerkennung für besondere Verdienste im Interesse der AGL durch die Generalversammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Ehrenmitglieder sind auf Lebzeiten gewählt. Aktuell hat die AGL zwölf Ehrenmitglieder (mit Wahljahr), sechs weitere Ehrenmitglieder sind verstorben.

2022 Markus Burch
2022 Beat Bühlmann
2021 Marc Eichenberger
2015 Roland Stalder
2013 Guido Stalder
2010 Anita Schranz
2006 Beat Müller
2005 Leo Hofstetter
2005 Jules Barili
2002 Teddy Durrer
2002 Hedy Müller
1997 Daniel Ursprung

1989 Hermann Theiler ( †1995 )
1985 Robert Wirz ( †2010 )
1980 Maria Bösch ( †1991 )
1979 Andreas Tarnutzer ( †2020 )
1979 Edwin von Büren ( †2009 )
1967 Fritz Stalder ( †1970 )

Präsidenten der AGL

2024 Roland Stalder
2023 Roland Stalder
2022 Roland Stalder
2021 Roland Stalder
2020 Marc Eichenberger
2019 Marc Eichenberger
2018 Marc Eichenberger
2017 Marc Eichenberger
2016 Marc Eichenberger
2015 Marc Eichenberger
2014 Marc Eichenberger
2013 Marc Eichenberger
2012 Marc Eichenberger
2011 Guido Stalder
2010 Guido Stalder
2009 Guido Stalder

2008 Peter Kronenberg
2007 Peter Kronenberg
2006 Peter Kronenberg
2005 Beat Müller
2004 Beat Müller
2003 Beat Müller
2002 Beat Müller
2001 Beat Müller
2000 Beat Müller
1999 Beat Müller
1998 Beat Müller
1997 Beat Müller
1996 Daniel Ursprung
1995 Daniel Ursprung
1994 Daniel Ursprung
1993 Daniel Ursprung
1992 Daniel Ursprung
1991 Daniel Ursprung

1990 Daniel Ursprung
1989 Daniel Ursprung
1988 Daniel Ursprung
1987 Daniel Ursprung
1986 Daniel Ursprung
1985 Daniel Ursprung
1984 Robert Wirz
1983 Robert Wirz
1982 Robert Wirz
1981 Robert Wirz
1980 Robert Wirz
1979 Robert Wirz
1978 Robert Wirz
1977 Robert Wirz
1976 Teddy Durrer
1975 Teddy Durrer
1974 Hansjörg Bühler
1973 Hansjörg Bühler

1972 Andreas Tarnutzer
1971 Andreas Tarnutzer
1970 Andreas Tarnutzer
1969 Andreas Tarnutzer
1968 Andreas Tarnutzer
1967 Andreas Tarnutzer
1966 Andreas Tarnutzer
1965 Andreas Tarnutzer
1964 Andre Zumstein
1963 Walter Vogt
1962 Walter Vogt
1961 Edwin von Büren
1960 Edwin von Büren
1959 Edwin von Büren
1958 Fritz Stalder
1957 Fritz Stalder
1956 Fritz Stalder
1955 Hermann Theiler

Gründungsmitglieder der AGL

19550714 Unterschriften AGL Statuten
Unterschriften zu den ersten AGL Statuten 1955

Hermann Theiler (1. Präsident)
Fritz Stalder
Anton Baumeler
Josef Furrer
Martin Landolf
Hans Meyer
Dr. Ernst Roth
Franz Scherer
Theo Schnyder
Otto Schumacher


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