Unsere Jahresübersicht 2024 und Jahresübersicht 2025 fasst auf einer Seite das Angebot der Sternwarte Luzern zusammen.
Aktuelles Bild der Sonne
Quelle: Solar Dynamics Observatory
HINWEIS: der SDO Server ist bis mindestens Ende 2024 offline, daher oben kein aktuelles Sonnenbild.
Alternative: https://www.spaceweather.com/
Die aktuelle Helligkeit von T CrB (Quelle: AAVSO). Die visuelle Helligkeit der Nova wird bei der Explosion von 10 auf ca. 2 Magnituden ansteigen.
Sternwarte Hubelmatt: Sonnenuntergang, Beginn und Ende der Dämmerung
Von Anfang Mai bis 10. August können wir während der Öffnungszeit der Sternwarte bis zum Sonnenuntergang die Photosphäre und die Chromosphäre der Sonne beobachten – exklusiv nur in den Sommermonaten!
Ende Juni geht die Sonne auf Hubelmatt erst um 20:35 Uhr MESZ unter.
Von Anfang April bis Anfang Oktober haben wir während der Öffnungszeit der Sternwarte noch Abenddämmerung über Luzern. Aber auch in der Abenddämmerung können wir Ihnen den Mond, die Planeten sowie helle Sterne in den Teleskopen zeigen.
Sonne, Mond und Planeten im Dezember 2024
Sonne
Mit vier Teleskopen der Sternwarte Luzern können wir die Ereignisse auf der Sonne live zeigen.
Vom Anfang Mai bis ca. 10. August geht die Sonne in der Sternwarte Luzern während der Öffnungszeiten nach 20 Uhr unter (der späteste Sonnenuntergang ist am 21. Juni um 20:35 Uhr MESZ).
Ein Besuch der Sternwarte um 20 Uhr lohnt sich daher im Sommer besonders auch wegen der Sonne.
Die Oberfläche unserer Sonne (auch als Photosphäre bekannt) ist etwa 5500 Grad C heiss. Sie zeigt häufig dunkle Fleckengruppen verschiedener Formen und Grössen. Solche Sonnenflecken können innert Tagen und Wochen mehr als 100’000 km gross werden und dann wieder verschwinden. Es handelt sich dabei um aktive Gebiete, in welchen starke Magnetfelder die Oberfläche etwa um 1000 Grad abkühlen. Aktive Gebiete erzeugen auch häufig Eruptionen. Diese können wir im H-alpha Spezialteleskop in der rot leuchtenden Chromosphäre als dunkle Filamente (auf der Sonnenscheibe) oder helle Protuberanzen (am Rand) sehen. Manchmal verursachen Eruptionen auch energiereiche Materieauswürfe, welche dann auf der Erde zum Beispiel spektakuläre Polarlichter auslösen können.
Mond
Dezember 2024 ist ein Monat mit 2 Neumonden, der eine am 1. im Skorpion, der andere am 30. im Schützen. Am 4. befindet sich die schmale zunehmende Mondsichel bei Venus. Erstes Viertel am 8. unweit von Saturn. Vollmond am 15. sehr hoch droben im Stier. Letztes Viertel zwei Tage vor Weihnachten im Löwen.
Die Mondkrater sind während den öffentlichen Führungen in der Sternwarte Luzern jeweils bei zunehmendem Halbmond am schönsten sichtbar .
Merkur
Der sportliche Eilbote unter den Planeten hat just die Tage über Weihnachten für einen Morgenauftritt ausgesucht. Ab Mitte des Monats lohnt es sich, nach ihm ab 06:30 tief im SE Ausschau zu halten. Der Dm. seines Scheibchens ist 7 Bogensekunden, am 20. ist er genau zur Hälfte beleuchtet (Dichotomie = «Halbmerkur»).
2025: Sichtbarkeit während den öffentlichen Führungen in der Sternwarte Luzern vom 10. Juni bis 22. Juli (am Tageshimmel).
Venus
Nach ihrem längeren Verweilen in der Unterwelt im tiefsten Tierkreis kommt sie rasch in die Höhe und wird bis Februar volle 30° ansteigen. Damit wird sie unter den Leuchten des Himmels rasch dominierend und übertrifft sie alle. Am Abend des 4. gesellt sich die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes (im Erdlicht) zu ihr – sicher ein hübsches Bild, das sich aber auf -27° abspielt. Kann nur bei freiem und sehr tiefem SW-Horizont gesehen werden.
2025: Sichtbarkeit während den öffentlichen Führungen in der Sternwarte Luzern vom 1. Januar bis 8. März.
Mars
Der rote Planet im Sternbild Krebs ist auffällig hell geworden in den letzten Monaten. Am 7. wird er rückläufig; die Erde auf ihrer schnelleren Innenbahn setzt zu seiner Überholung an. Die Opposition wird aber erst im Januar (16.) eintreten. Und es wird eine sehr ungünstige sein, denn Mars nähert sich der Erde auf nur gerade 96 Mio. km – kein Vergleich zu den besten, bei denen er sich bis auf 56 Mio. km an uns herantraut. Mit -1.2m Ende Monat ist er aber nach Sirius dennoch die zweithellste stellare Leuchte am Himmel.
2025: Sichtbarkeit während den öffentlichen Führungen in der Sternwarte Luzern vom 1. Januar bis 17. September
Jupiter mit 4 Monden
Der Riesenplanet hat sich die Poleposition geholt, und dies bis weit ins neue Jahr hinaus. Er gelangt am 8. in Opposition zur Sonne, und die ist diesen Winter von besonderer Machart. Für seinen Umlauf um die Sonne braucht Jupiter rund 12 Jahre; auf der Ekliptik wandernd gelangt er so jedes Jahr in ein anderes Tierkreisbild. Dieses Jahr steht er im Stier und steigt mit ihm hoch bis auf 65°, was seit 10 Jahren nicht mehr der Fall war. Sehr empfohlen sei hier auch wieder mal die Beobachtung der vier grossen Monde Jupiters. Ihr wechselvolles Spiel lässt bereits mit einem lichtstarken Feldstecher verfolgen, sofern dieser stabil auf einem Stativ montiert ist.
2025: Sichtbarkeit während den öffentlichen Führungen in der Sternwarte Luzern vom 1. Januar bis 6. Juli und wieder ab 1. November bis Ende Dezember.
Saturn mit flachem Ring und Monden
Er steht bei Einbruch der Nacht im Süden und ist danach in den Abendstunden beobachtbar, verschwindet dann aber gegen Mitternacht in den Dünsten des Westhorizonts. Der «Ringplanet» verdient seinen Namen zurzeit kaum mehr, denn sein Ringsystem ist nur noch 3° offen und in kleinen Fernrohren kaum noch zu erkennen.
2025: Sichtbarkeit während den öffentlichen Führungen in der Sternwarte Luzern vom 1. bis 31. Januar und wieder ab 22. August bis Ende Dezember
Sternkarten (pro Monat)
Südhorizont ist unten, der Polarstern oben im Norden.
Sternhaufen, Gasnebel, Kometen und ferne Galaxien
Nebst Sonne, Mond und Planeten zeigen wir Ihnen in der Sternwarte je nach Jahreszeiten und Möglichkeiten auch Kometen, Doppelsterne, Sternhaufen, Gasnebel und ferne Galaxien. Dabei muss beachtet werden, dass unsere Augen bei schwachem Licht keine Farben wahrnehmen können, sondern nur noch Graustufen sehen. Zudem können wir nur „live“ sehen und das Licht nicht über lange Belichtungszeiten aufsummieren wie eine Kamera.
Deshalb lassen sich die imposanten, langbelichteten Fotos nicht mit Ansichten im Teleskop vergleichen. Man kann darüber enttäuscht sein, oder aber man geniesst umso mehr ein unvergessliches „Live-Naturerlebnis“.
Alle hier gezeigten, langbelichteten Astrofotos wurden in der Sternwarte Luzern mit dem MFT aufgenommen. Durch sorgfältige Kalibration konnten trotz der störenden Lichtverschmutzung zahlreiche Einzelheiten abgebildet werden.
Die ISS und andere künstliche Satelliten
Nebst den natürlichen Himmelsobjekten sehen wir am Nachthimmel immer mehr auch von Menschen gemachte „Sterne“. Meistens sind bewegte Lichtpunkte (ohne das typische Blinklicht von Flugzeugen) künstliche Satelliten, welche in einigen Hundert Kilometern Höhe die Erde in ca. 90 Minuten umrunden. Einige davon werden so hell wie die hellsten Sterne oder sogar noch heller.
So kann auch die Internationale Raumstation (ISS) regelmässig als auffällig heller Stern beobachtet werden, wenn sie innert weniger Minuten über Zentraleuropa fliegt und von der Sonne beleuchtet wird. Solche „ISS Transits“ werden z.B. auf der Webseite HeavensAbove genau vorhergesagt.
Pilatus im Teleskop auf Hubelmatt
Es ist auch interessant, die optische Leistung unserer astronomischen Teleskope am Luzerner Hausberg Pilatus zu demonstrieren. Aus 7 km Distanz sind auf dem Esel Gäste zu beobachten, wie sie zum Beispiel mit dem Handy Selfies schiessen. Hier ein kleines Videobeispiel, am 13. August 2024 um 17 Uhr mit unserem TEC180 Teleskop durch die 30 Grad C heisse, flirrende Sommerluft hindurch aufgenommen.
Übrigens würden wir einen (sehr lauten!) Zuruf vom Pilatus her auf Hubelmatt erst nach über 20 Sekunden hören.
Weitere Infos zu aktuellen Himmelserscheinungen sind z.B. im Orion Portal der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft (SAG) zu finden.
Quellen: Monatstexte Mond und Planeten (JBarili, KOSMOS Himmelsjahr); Monats-Sternkarten visualisiert mit der App SkySafari (Roland Stalder); Fotos und Videos: Roland Stalder 2005 – 2024, Martin Huwiler 2023 (H-alpha Sonne), Jörg Lang 2011 (NGC 884 & 869), Eugen Wäspi 2011 (NGC 869), Peter Kronenberg 2011 (M42)