Aktuell am Himmel

Unsere Jahresübersicht 2024 und Jahresübersicht 2025 fasst auf einer Seite das Angebot der Sternwarte Luzern zusammen.

Quelle: Solar Dynamics Observatory
HINWEIS: der SDO Server ist bis mindestens Ende 2024 offline, daher oben kein aktuelles Sonnenbild.
Alternative: https://www.spaceweather.com/

Der Mond - Geheimnisvoller Begleiter unserer Erde
Quelle: www.Der-Mond.de

Die aktuelle Helligkeit von T CrB (Quelle: AAVSO). Die visuelle Helligkeit der Nova wird bei der Explosion von 10 auf ca. 2 Magnituden ansteigen.


Sternwarte Hubelmatt: Sonnenuntergang, Beginn und Ende der Dämmerung

Die Sonne mit einigen Flecken versinkt am 22. März 2024 um 18:21 Uhr am Horizont der Sternwarte Hubelmatt.
20240129 Sternwarte Hubelmatt Sonnenuntergang Beginn und Ende der Dämmerung
Die Grafik zeigt den tatsächlichen Sonnenuntergang am Horizont der Sternwarte Hubelmatt (orange Kurve), den Beginn der bürgerlichen Abenddämmerung (identisch mit dem mathematischen Sonnenuntergang – rote Kurve), sowie das Ende der nautischen Abenddämmerung (dunkelblaue Kurve). Aufgrund der Lichtverschmutzung wird es nach der nautischen Dämmerung in Luzern kaum mehr dunkler. Von Januar bis Ende März sowie ab Ende Oktober bis Dezember gilt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ, linke Zeitskala), während von Ende März bis Ende Oktober bei uns die Mitteleuropäische Sommerzeit gilt (MESZ, rechte Zeitskala). Die Sternwarte öffnet am Dienstag jeweils um 20 Uhr Lokalzeit (gestrichelte, schwarze resp. dunkelgraue, horizontale Linien).

Von Anfang April bis Anfang Oktober haben wir während der Öffnungszeit der Sternwarte noch Abenddämmerung über Luzern. Aber auch in der Abenddämmerung können wir Ihnen den Mond, die Planeten sowie helle Sterne in den Teleskopen zeigen.


Sonne, Mond und Planeten im Dezember 2024

Sonne

Mit vier Teleskopen der Sternwarte Luzern können wir die Ereignisse auf der Sonne live zeigen.

Vom Anfang Mai bis ca. 10. August geht die Sonne in der Sternwarte Luzern während der Öffnungszeiten nach 20 Uhr unter (der späteste Sonnenuntergang ist am 21. Juni um 20:35 Uhr MESZ).
Ein Besuch der Sternwarte um 20 Uhr lohnt sich daher im Sommer besonders auch wegen der Sonne.

Sonnenoberfläche im Weisslicht: Photosphäre mit mehreren, dunklen Fleckengruppen sowie vorbeiziehenden Wolken (26. Mai 2023, 18:34 MESZ)
20230904-1349UT SunHalpha Martin Huwiler
Sonne im H-alpha Licht (4. September 2023, 14:49 MESZ): Chromosphäre mit aktiven Gebieten, dunklen Filamenten, resp. Protuberanzen. Oben rechts (Richtung 1 Uhr) steht ein bis zu 500’000 km langes Filament vor der Sonnenscheibe. (Foto von Martin Huwiler, mit Videokamera ASI 174mm am SolarMax III DS 90mm Teleskop)

Mond

Dezember 2024 ist ein Monat mit 2 Neumonden, der eine am 1. im Skorpion, der andere am 30. im Schützen. Am 4. befindet sich die schmale zunehmende Mondsichel bei Venus. Erstes Viertel am 8. unweit von Saturn. Vollmond am 15. sehr hoch droben im Stier. Letztes Viertel zwei Tage vor Weihnachten im Löwen.

Mondlandschaften – Mare Humorum & Cassendi
(4. April 2020, 23:47 MESZ)

Merkur

Der sportliche Eilbote unter den Planeten hat just die Tage über Weihnachten für einen Morgenauftritt ausgesucht. Ab Mitte des Monats lohnt es sich, nach ihm ab 06:30 tief im SE Ausschau zu halten. Der Dm. seines Scheibchens ist 7 Bogensekunden, am 20. ist er genau zur Hälfte beleuchtet (Dichotomie = «Halbmerkur»).

Merkur (9. April 2023, 19:14 MESZ)
7 Bogensekunden gross

Venus

Nach ihrem längeren Verweilen in der Unterwelt im tiefsten Tierkreis kommt sie rasch in die Höhe und wird bis Februar volle 30° ansteigen. Damit wird sie unter den Leuchten des Himmels rasch dominierend und übertrifft sie alle. Am Abend des 4. gesellt sich die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes (im Erdlicht) zu ihr – sicher ein hübsches Bild, das sich aber auf -27° abspielt. Kann nur bei freiem und sehr tiefem SW-Horizont gesehen werden.

Venus (9. April 2023, 18:57 MESZ)
15 Bogensekunden gross
Venus (18. Mai 2020, 18:40 MESZ)
51 Bogensekunden gross
Venus (10. Aug. 2023, 14:56 MESZ)
58 Bogensekunden gross
8.7 Grad neben der Sonne, 62 Stunden vor der „unteren Konjunktion“

Mars

Der rote Planet im Sternbild Krebs ist auffällig hell geworden in den letzten Monaten. Am 7. wird er rückläufig; die Erde auf ihrer schnelleren Innenbahn setzt zu seiner Überholung an. Die Opposition wird aber erst im Januar (16.) eintreten. Und es wird eine sehr ungünstige sein, denn Mars nähert sich der Erde auf nur gerade 96 Mio. km – kein Vergleich zu den besten, bei denen er sich bis auf 56 Mio. km an uns herantraut. Mit -1.2m Ende Monat ist er aber nach Sirius dennoch die zweithellste stellare Leuchte am Himmel.

Mars (14. Okt. 2005, 01:55 MESZ)
19 Bogensekunden gross

Jupiter mit 4 Monden

Der Riesenplanet hat sich die Poleposition geholt, und dies bis weit ins neue Jahr hinaus. Er gelangt am 8. in Opposition zur Sonne, und die ist diesen Winter von besonderer Machart. Für seinen Umlauf um die Sonne braucht Jupiter rund 12 Jahre; auf der Ekliptik wandernd gelangt er so jedes Jahr in ein anderes Tierkreisbild. Dieses Jahr steht er im Stier und steigt mit ihm hoch bis auf 65°, was seit 10 Jahren nicht mehr der Fall war. Sehr empfohlen sei hier auch wieder mal die Beobachtung der vier grossen Monde Jupiters. Ihr wechselvolles Spiel lässt bereits mit einem lichtstarken Feldstecher verfolgen, sofern dieser stabil auf einem Stativ montiert ist.

Jupiter (28. Aug. 2022, 04:07 MESZ)
48 Bogensekunden gross
Jupitermond Callisto 1.6 Bogensekunden gross
Jupiter (9. Okt. 2024, 05:05 und 05:09 MESZ) 43 Bogensekunden gross mit dem „Grossen Roten Fleck“ (GRF) und mit seinem grössten Mond Ganymed 1.6 Bogensekunden gross. (zwei Aufnahmen mit Lucky imaging)
20241028 0043UT Jupiter 45p7 arcsec und Europa 1p0 arcsec 10ms 100fps 5000 frames 0p12arcsecperpixel crop 800x600pixel
Jupiter (28. Okt. 2024, 01:43 MEZ) 45.7 Bogensekunden gross mit seinem Mond Europa 1.0 Bogensekunden gross. (Aufnahme mit Lucky imaging, 10ms 100fps 5’000 frames Massstab 0.12 arcsec/pixel)

Saturn mit flachem Ring und Monden

Er steht bei Einbruch der Nacht im Süden und ist danach in den Abendstunden beobachtbar, verschwindet dann aber gegen Mitternacht in den Dünsten des Westhorizonts. Der «Ringplanet» verdient seinen Namen zurzeit kaum mehr, denn sein Ringsystem ist nur noch 3° offen und in kleinen Fernrohren kaum noch zu erkennen.

Saturn (7. Aug. 2024, 01:35 MESZ)
19 Bogensekunden gross
Ringsystem 2.6 Grad geöffnet und
43 Bogensekunden gross
Saturn (20. Aug. 2023, 01:15 MESZ)
19 Bogensekunden gross
Ringsystem 9 Grad geöffnet und
43 Bogensekunden gross
Saturn (15. Aug. 2020, 00:44 MESZ)
18 Bogensekunden gross
Ringsystem 22 Grad geöffnet und
41 Bogensekunden gross

  • 2024-12-15 Sternkarte
  • 2025-01-15 Sternkarte
  • 2025-02-15 Sternkarte
  • 2025-03-15 Sternkarte
  • 2025-04-15 Sternkarte
  • 2025-05-15 Sternkarte
  • 2025-06-15 Sternkarte
  • 2025-07-15 Sternkarte
  • 2025-08-15 Sternkarte
  • 2025-09-15 Sternkarte
  • 2025-10-15 Sternkarte
  • 2025-11-15 Sternkarte
  • 2025-12-15 Sternkarte

Sternhaufen, Gasnebel, Kometen und ferne Galaxien

Nebst Sonne, Mond und Planeten zeigen wir Ihnen in der Sternwarte je nach Jahreszeiten und Möglichkeiten auch Kometen, Doppelsterne, Sternhaufen, Gasnebel und ferne Galaxien. Dabei muss beachtet werden, dass unsere Augen bei schwachem Licht keine Farben wahrnehmen können, sondern nur noch Graustufen sehen. Zudem können wir nur „live“ sehen und das Licht nicht über lange Belichtungszeiten aufsummieren wie eine Kamera.
Deshalb lassen sich die imposanten, langbelichteten Fotos nicht mit Ansichten im Teleskop vergleichen. Man kann darüber enttäuscht sein, oder aber man geniesst umso mehr ein unvergessliches „Live-Naturerlebnis“.
Alle hier gezeigten, langbelichteten Astrofotos wurden in der Sternwarte Luzern mit dem MFT aufgenommen. Durch sorgfältige Kalibration konnten trotz der störenden Lichtverschmutzung zahlreiche Einzelheiten abgebildet werden.

  • Plejaden-MFT
  • M81 und M82 MFT Roland Stalder Endbild Gunter Wiese PixInsight
  • 2013 06 08 M13 and NGC6207 30x6min 3p4arcsec4p1 16degC 19p60mag Roland Stalder
  • M42 MFT 16x30sec 1600ASA 7p6pix 4p8arcsec Peter Kronenberg Nikon D90
  • 2012 05 13 M101 14x480sec SQM19p80 Roland Stalder
  • 20230527 M101 mit SN2023ixf Sternwarte Luzern MFT 42x60sec
  • Doppelsternhaufen NGC 884 & 869 MFT Jörg Lang 5 sec
  • Sternhaufen NGC 869 MFT Eugen Wäspi
  • Ringnebel M57 5x30sec1600ASA Roland Stalder
  • 2012 03 26 M51 11x480sec SQM19p60 Roland Stalder
  • 20120116 Pferdekopf MFT 45x180sec SQM 19p37 800ASA Canon 40D

Die ISS und andere künstliche Satelliten

Nebst den natürlichen Himmelsobjekten sehen wir am Nachthimmel immer mehr auch von Menschen gemachte „Sterne“. Meistens sind bewegte Lichtpunkte (ohne das typische Blinklicht von Flugzeugen) künstliche Satelliten, welche in einigen Hundert Kilometern Höhe die Erde in ca. 90 Minuten umrunden. Einige davon werden so hell wie die hellsten Sterne oder sogar noch heller.

So kann auch die Internationale Raumstation (ISS) regelmässig als auffällig heller Stern beobachtet werden, wenn sie innert weniger Minuten über Zentraleuropa fliegt und von der Sonne beleuchtet wird. Solche „ISS Transits“ werden z.B. auf der Webseite HeavensAbove genau vorhergesagt.

ISS 2013 06 07 Hubelmatt animated GIF
ISS Transit am 7. Juni 2013 im Teleskop der Sternwarte Hubelmatt
maximal 50 Bogensekunden gross

Pilatus im Teleskop auf Hubelmatt

Es ist auch interessant, die optische Leistung unserer astronomischen Teleskope am Luzerner Hausberg Pilatus zu demonstrieren. Aus 7 km Distanz sind auf dem Esel Gäste zu beobachten, wie sie zum Beispiel mit dem Handy Selfies schiessen. Hier ein kleines Videobeispiel, am 13. August 2024 um 17 Uhr mit unserem TEC180 Teleskop durch die 30 Grad C heisse, flirrende Sommerluft hindurch aufgenommen.
Übrigens würden wir einen (sehr lauten!) Zuruf vom Pilatus her auf Hubelmatt erst nach über 20 Sekunden hören.



Orion Portal Button für Website 2x1

Weitere Infos zu aktuellen Himmelserscheinungen sind z.B. im Orion Portal der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft (SAG) zu finden.


Quellen: Monatstexte Mond und Planeten (JBarili, KOSMOS Himmelsjahr); Monats-Sternkarten visualisiert mit der App SkySafari (Roland Stalder); Fotos und Videos: Roland Stalder 2005 – 2024, Martin Huwiler 2023 (H-alpha Sonne), Jörg Lang 2011 (NGC 884 & 869), Eugen Wäspi 2011 (NGC 869), Peter Kronenberg 2011 (M42)


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