Aktuell am Himmel

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Der Südhorizont ist unten und der Polarstern oben im Norden.


Unsere Jahresübersicht 2024 fasst auf einer Seite das Angebot in der Sternwarte Luzern zusammen.


Sternwarte Hubelmatt: Sonnenuntergang, Beginn und Ende der Dämmerung

20240129 Sternwarte Hubelmatt Sonnenuntergang Beginn und Ende der Dämmerung
Die Grafik zeigt den tatsächlichen Sonnenuntergang am Horizont der Sternwarte Hubelmatt (orange Kurve), den Beginn der bürgerlichen Abenddämmerung (identisch mit dem mathematischen Sonnenuntergang – rote Kurve), sowie das Ende der nautischen Abenddämmerung (dunkelblaue Kurve). Aufgrund der Lichtverschmutzung wird es nach der nautischen Dämmerung in Luzern kaum mehr dunkler. Von Januar bis Ende März sowie ab Ende Oktober bis Dezember gilt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ, linke Zeitskala), während von Ende März bis Ende Oktober bei uns die Mitteleuropäische Sommerzeit gilt (MESZ, rechte Zeitskala). Die Sternwarte öffnet am Dienstag jeweils um 20 Uhr Lokalzeit (gestrichelte, schwarze resp. dunkelgraue, horizontale Linie).

Von Anfang Mai bis 10. August können wir während der Öffnungszeit der Sternwarte bis zum Sonnenuntergang die Photosphäre und die Chromosphäre der Sonne beobachten – eine einmalige Gelegenheit in den Sommermonaten! Ende Juni geht die Sonne auf Hubelmatt erst um 20:35 Uhr MESZ unter. Von Anfang April bis Anfang Oktober haben wir während der Öffnungszeit der Sternwarte noch Abenddämmerung über Luzern. Aber auch in der Abenddämmerung können wir Ihnen den Mond, die Planeten sowie helle Sterne in den Teleskopen zeigen.


Sonne, Mond und Planeten im Mai 2024

Sonne

Die Oberfläche unserer Sonne (auch als Photosphäre bekannt) ist etwa 5500 Grad C heiss. Sie zeigt häufig dunkle Fleckengruppen verschiedener Formen und Grössen. Solche Sonnenflecken können innert Tagen und Wochen mehr als 100’000 km gross werden und dann wieder verschwinden. Es handelt sich dabei um aktive Gebiete, in welchen starke Magnetfelder die Oberfläche etwa um 1000 Grad abkühlen. Aktive Gebiete erzeugen auch häufig Eruptionen. Diese können wir im H-alpha Spezialteleskop in der rot leuchtenden Chromosphäre als dunkle Filamente (auf der Sonnenscheibe) oder helle Protuberanzen (am Rand) sehen. Manchmal verursachen Eruptionen auch energiereiche Materieauswürfe, welche dann auf der Erde zum Beispiel spektakuläre Polarlichter auslösen können.

Mit vier Teleskopen der Sternwarte Luzern können wir die Ereignisse auf der Sonne live zeigen. Von Anfang Mai bis ca. 10. August geht die Sonne in der Sternwarte Luzern während der Öffnungszeiten nach 20 Uhr unter (der späteste Sonnenuntergang ist am 21. Juni um 20:35 Uhr MESZ). Ein Besuch der Sternwarte um 20 Uhr lohnt sich daher im Sommer besonders auch wegen der Sonne.

Sonnenoberfläche im Weisslicht: Photosphäre mit mehreren, dunklen Fleckengruppen sowie vorbeiziehenden Wolken (26. Mai 2023, 18:34 MESZ)
20230714_102133_Chromosphere Martin Huwiler Roland Stalder
Sonne im H-alpha Licht (14. Juli 2023, 10:21 MESZ): Chromosphäre mit aktiven Gebieten, dunklen Filamenten, resp. Protuberanzen (am Rand).
20230904-1349UT SunHalpha Martin Huwiler
Sonne im H-alpha Licht (4. September 2023, 14:49 MESZ): Chromosphäre mit aktiven Gebieten, dunklen Filamenten, resp. Protuberanzen. Oben rechts (Richtung 1 Uhr) steht ein bis zu 500’000 km langes Filament vor der Sonnenscheibe. (Foto von Martin Huwiler, mit Videokamera ASI 174mm am SolarMax III DS 90mm Teleskop)

Mond

Am 1. sehen wir den halbvollen abnehmenden Mond im letzten Viertel in der Morgendämmerung tief im Osten. Neumond am 8. im Widder und erstes Viertel am 15. im Löwen. Vollmond am 23. im Skorpion. In den frühen Morgenstunden des 24. zieht der noch volle Mond (-27°) mit rund 1° Abstand unter dem Stern Antares im Skorpion durch. Dies ist nur etwa alle 18 Jahre möglich als Folge der Neigung von 6° der Mondbahnebene gegenüber der Ekliptik. Bei der jetzigen Lage der Schnittpunkte der zwei Ebenen (Knoten) kann der Mond bis zu 6° tiefer stehen als die Sonne, bzw. 6° höher in 2 Wochen. Letztes Viertel am 30. im Wassermann.

Mondlandschaften – Mare Humorum & Cassendi
(4. April 2020, 23:47 MESZ)

Merkur

Der innerste der Planeten steht am 9. in westlicher Elongation über 26° von der Sonne entfernt, ist aber dennoch nicht aufzufinden, denn die morgendliche Ekliptik funkt ihm dazwischen. Sie verläuft im Mai flach zum Horizont und hält den Planeten tief in den Dunstschichten zurück.

Merkur (9. April 2023, 19:14 MESZ)
7 Bogensekunden gross

Venus

Sie rückt im Mai bis auf 1° an die Sonne heran, was natürlich nicht beobachtbar ist. Sie steht mit der Sonne am Taghimmel und wird sie Anfang Juni in oberer Konjunktion überholen.

Venus (9. April 2023, 18:57 MESZ)
15 Bogensekunden gross
Venus (18. Mai 2020, 18:40 MESZ)
51 Bogensekunden gross
Venus (10. Aug. 2023, 14:56 MESZ)
58 Bogensekunden gross
8.7 Grad neben der Sonne, 62 Stunden vor der „unteren Konjunktion“

Mars

Der rote Planet musste sich lange gedulden, hat nun aber sein erstes Ziel erreicht. Nach Mitte Monat taucht er in der beginnenden Dämmerung am Morgenhimmel tief im Osten auf.

Mars (14. Okt. 2005, 01:55 MESZ)
19 Bogensekunden gross

Jupiter

Der Planetenriese erreicht am 18. im Stier die Sonne und steht in Konjunktion mit ihr. Er ist ein Objekt des Taghimmels und nachts nicht beobachtbar. An jenem Tag steht er auch in grösstmöglicher Entfernung von der Erde, nämlich 902 Mio. km.

Jupiter (28. Aug. 2022, 04:07 MESZ)
48 Bogensekunden gross
Jupitermond Callisto 1.6 Bogensekunden gross

Saturn

Der Ringplanet ist ein Objekt für Frühaufsteher oder Spätheimkehrer und zeigt sich zu Monatsanfang um 04:30 MESZ, am Ende bereits um 02:30 über der östlichen Horizontlinie.

Saturn (15. Aug. 2020, 00:44 MESZ)
18 Bogensekunden gross
Ringsystem 22 Grad geöffnet und 41 Bogensekunden gross
Saturn (20. Aug. 2023, 01:15 MESZ)
19 Bogensekunden gross
Ringsystem 9 Grad geöffnet 43 Bogensekunden gross

Sternhaufen, Gasnebel, Kometen und ferne Galaxien

Nebst Sonne, Mond und Planeten zeigen wir Ihnen in der Sternwarte je nach Jahreszeiten und Möglichkeiten auch Kometen, Doppelsterne, Sternhaufen, Gasnebel und ferne Galaxien. Dabei muss beachtet werden, dass unsere Augen bei schwachem Licht keine Farben wahrnehmen können, sondern nur noch Graustufen sehen. Zudem können wir nur „live“ sehen und das Licht nicht über lange Belichtungszeiten aufsummieren wie eine Kamera.
Deshalb lassen sich die imposanten, langbelichteten Fotos nicht mit Ansichten im Teleskop vergleichen. Man kann darüber enttäuscht sein, oder aber man geniesst umso mehr ein unvergessliches „Live-Naturerlebnis“.
Alle hier gezeigten, langbelichteten Astrofotos wurden in der Sternwarte Luzern mit dem MFT aufgenommen. Durch sorgfältige Kalibration konnten trotz der störenden Lichtverschmutzung zahlreiche Einzelheiten abgebildet werden.

  • Plejaden-MFT
  • M81 und M82 MFT Roland Stalder Endbild Gunter Wiese PixInsight
  • 2013 06 08 M13 and NGC6207 30x6min 3p4arcsec4p1 16degC 19p60mag Roland Stalder
  • M42 MFT 16x30sec 1600ASA 7p6pix 4p8arcsec Peter Kronenberg Nikon D90
  • 2012 05 13 M101 14x480sec SQM19p80 Roland Stalder
  • 20230527 M101 mit SN2023ixf Sternwarte Luzern MFT 42x60sec
  • Doppelsternhaufen NGC 884 & 869 MFT Jörg Lang 5 sec
  • Sternhaufen NGC 869 MFT Eugen Wäspi
  • Ringnebel M57 5x30sec1600ASA Roland Stalder
  • 2012 03 26 M51 11x480sec SQM19p60 Roland Stalder
  • 20120116 Pferdekopf MFT 45x180sec SQM 19p37 800ASA Canon 40D

Die ISS und andere künstliche Satelliten

Nebst den natürlichen Himmelsobjekten sehen wir am Nachthimmel immer mehr auch von Menschen gemachte „Sterne“. Meistens sind bewegte Lichtpunkte (ohne das typische Blinklicht von Flugzeugen) künstliche Satelliten, welche in einigen Hundert Kilometern Höhe die Erde in ca. 90 Minuten umrunden. Einige davon werden so hell wie die hellsten Sterne oder sogar noch heller.

So kann auch die Internationale Raumstation (ISS) regelmässig als auffällig heller Stern beobachtet werden, wenn sie innert weniger Minuten über Zentraleuropa fliegt und von der Sonne beleuchtet wird. Solche „ISS Transits“ werden z.B. auf der Webseite HeavensAbove genau vorhergesagt.

ISS 2013 06 07 Hubelmatt animated GIF
ISS Transit am 7. Juni 2013 im Teleskop der Sternwarte Hubelmatt
maximal 50 Bogensekunden gross

Quellen: Texte Mond und Planeten aus Sky and Telescope (Redaktion JBarili)
Monats-Sternkarten visualisiert mit der App SkySafari (Roland Stalder)
Videos: Teleskopaufnahmen Sternwarte Luzern (Roland Stalder 2005 – 2023)
H-alpha Foto der Sonne: Sternwarte Luzern (Martin Huwiler und Roland Stalder, 2023)
Astrofotos: Teleskopaufnahmen (Langzeitbelichtungen) Sternwarte Luzern


Orion Portal Button für Website 2x1

Weitere Infos zu aktuellen Himmelserscheinungen sind z.B. im Orion Portal der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft (SAG) zu finden.

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