Vortragsreihe „Planetarium Lectures“

Veranstaltungsseite Planetarium Lectures

Verkehrshaus der Schweiz Planetarium

20250509 Prof Dr Didier Queloz Planetarium Lecture

Didier Queloz ist der Ursprung der „Exoplaneten-Revolution“ in der Astrophysik, als er 1995 während seiner Doktorarbeit zusammen mit seinem Betreuer Michel Mayor die erste Entdeckung eines Planeten bekannt gab, der einen anderen Stern ausserhalb des Sonnensystems umkreist. Diese bahnbrechende Entdeckung löste eine Revolution in der Astronomie aus und gab dem Bereich der Exoplanetenforschung einen entscheidenden Impuls. Seitdem bestanden Didier Queloz wissenschaftliche Beiträge vor allem darin, Fortschritte bei der Entdeckung und den Messmöglichkeiten von Exoplanetensystemen zu erzielen, mit dem Ziel, Informationen über ihre physikalische Struktur zu gewinnen, um ihre Entstehung und Evolution besser zu verstehen – im Vergleich zu unserem Sonnensystem. Für seine Arbeit wurde er 2019 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Jüngst richtet er seine Aktivitäten auf die Entdeckung erdähnlicher Planeten und das Thema universelles Leben. Im Verlauf seiner Karriere entwickelte er astronomische Geräte, neue Beobachtungsansätze und Erkennungsalgorithmen. Er nahm an Programmen teil und leitete solche, die zur Entdeckung von Hunderten von Planeten führten, darunter bahnbrechende Ergebnisse. Zudem wirkte er an zahlreichen Dokumentarfilmen, Artikeln sowie TV- und Radiointerviews mit, um die Begeisterung für die Wissenschaft im Allgemeinen zu teilen und insbesondere das Interesse an Themen wie Exoplaneten und Leben im Universum zu fördern.

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Pulsare gehören zu den faszinierendsten Objekten, die wir im Universum finden können. Sie sind die Überreste der Sterne, die als Supernovae explodiert sind. Durch die enorme Explosion überlebt der extrem dichte Kern des Sterns, der sich mit hoher Geschwindigkeit um seine Achse dreht, und erhält eine enorme Dichte, die das hauptsächlich aus degenerierten Neutronen bestehende Material stark magnetisiert. 

Auf periodische und vorhersagbare Weise senden Pulsare Strahlung aller Art aus, weswegen diese Objekte ideale Laboratorien sind, um die dichtesten und magnetischsten Formen von Materie im Universum zu untersuchen. Sie ermöglichen es, verschiedene Eigenschaften unserer Galaxie, sowie grundlegende physikalische Gesetze zu erforschen.

Eduardo Rubio Herrera (Guatemala, 1978) ist ein Astrophysiker, der sich auf die Endstadien der Sternentwicklung spezialisiert hat. Sein wissenschaftliches Interesse gilt kompakten Objekten. Eduardo hat zu verschiedenen Themen geforscht, darunter Neutronensterne, Schwarze Löcher und veränderliche Sterne, und dazu wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, sowie an zahlreichen nationalen und internationalen Konferenzen teilgenommen.

Er hat Projekte wie die Guatemaltekischen Schulen für Astrophysik (GUASA, 2013–2017) organisiert und Lehrveranstaltungen auf Bachelor- und Master-Niveau in unterschiedlichen Bereichen der Physik und Astrophysik gehalten. Als leidenschaftlicher Wissenschaftsvermittler hat er Vorträge gehalten und populärwissenschaftliche Artikel in Zeitungen und Zeitschriften verschiedener Länder veröffentlicht, wobei er sich nicht nur auf moderne Astronomie, sondern auch auf die Maya-Astronomie seines Heimatlandes konzentriert.

Eduardo ist Einzelmitglied der Internationalen Astronomischen Union, sowie Mitglied anderer astronomischer Fach- und Amateurvereinigungen. Derzeit arbeitet er im Planetarium des Verkehrshauses in Luzern, Schweiz. Parallel dazu ist er als Universitätsdozent tätig und engagiert sich als Wissenschaftsvermittler bei Bildungsexpeditionen in entlegene Gebiete unseres Planeten.

Dr. Rubio Herrera hofft, dass diese Präsentation für alle Anwesenden eine Gelegenheit ist, auf unterhaltsame und angenehme Weise mehr über diese faszinierenden Objekte zu lernen.

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20250118 Astronomische Jahresvorschau Verkehrshaus Banner 16x9

Die astronomische Jahresvorschau im Verkehrshaus Planetarium in Luzern ist zur Tradition geworden und wird von den Besucherinnen und Besuchern immer wieder mit Begeisterung aufgenommen. Die Astronomische Gesellschaft Luzern und das Verkehrshaus führen diese Veranstaltung deshalb im Jahr 2025 zum 22. Mal durch.

Am 18. Januar begleiten Markus Burch (Astronomische Gesellschaft Luzern) und Marc Horat (Verkehrshaus Planetarium) die Besucherinnen und Besucher in einer live kommentierten Schau durch das Jahr 2025 und veranschaulichen mittels der einzigartigen Möglichkeiten des Grossplanetariums die kommenden Himmelsereignisse wie Planetenlauf und Finsternisse, aber auch Highlights aus der Raumfahrt. Diese Vorführung bietet sowohl passionierten Sternenfreunden als auch interessierten Laien eine einmalige Gelegenheit, sich auf das Himmelsjahr 2025 einzustimmen.

Highlights: Rückschau auf das Jahr 2024 und Ereignisse aus der Raumfahrt. Am 29. März gibt es eine partielle Sonnenfinsternis, zwei teilweise sichtbare totale Mondfinsternisse (14. März und 7. September) sowie die Marsopposition am 16. Januar.

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20250117 Prof em Kathrin Altwegg Planetarium Lecture

Kometen galten schon immer als ganz besondere Himmelskörper. Vor 115 Jahren streifte Komet Halley die Erde mit seinem Schweif. Vor 30 Jahren begegneten die ersten Raumsonden diesen Boten des Himmels. Vor 21 Jahren startete die Raumsonde Rosetta von Französisch Guyana um vor 10 Jahren den Kometen 67P aus nächster Nähe zu erforschen. In weniger als 5 Jahren soll Comet Interceptor einen nigelnagelneuen Kometen frisch von der Oort Wolke oder noch besser von ausserhalb unseres Sonnensystems treffen. Die Geschichte der Kometenforschung und ihre zum Teil spektakulären Ergebnisse rechtfertigen diese Anstrengungen. Und trotzdem, die Kometen bleiben unberechenbar und mysteriös. Im Vortrag möchte ich diese Entwicklung, die Resultate und die alten und neuen unbeantworteten Fragen diskutieren.

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20241124 Raoul Schrott Schiftsteller Planetarium Lecture

In seinem Mitte November erscheinenden Buch präsentiert der vielseitige und renommierte Autor Raoul Schrott (* 1964) das Wissen über die Sterne, die Sonne, den Mond und die Planeten zusammen mit den erhaltenen Sternsagen, Schöpfungsmythen und über 500 Sternbilder, deren Figuren in sorgfältiger Recherchearbeit hier meist nach Jahrtausenden erstmals bildlich wieder sichtbar gemacht werden.
Jede Kultur stellt sich in ihrem Sternenhimmel auf ihre eigene Weise dar. Die Sternbilder dienen ihr als «Bilderbuch» ihrer Götter, Helden, Tiere, Pflanzen und wichtigsten Objekte, deren Bedeutung die Sternsagen erzählen; zudem sind die Sternenhimmel jeweils aufs engste mit eigenen Schöpfungsmythen verknüpft. Zugleich haben Sternbilder auch religiöse und soziale Funktionen und dienen als Kalender und für die Navigation.
Raoul Schrott bietet in seiner erzählerisch gewohnt gewandten Weise einen Überblick über die Sternenhimmel der Menschheit. Er kann dafür die einzigartigen Möglichkeiten der ausgefeilten Technik des modernsten Grossplanetariums der Schweiz nutzen, um unter der Planetariumskuppel die Deutungen von Sternbildern in den verschiedenen Weltkulturen anschaulich zu machen.
Nach dem Vortrag lädt die Hans Erni-Stiftung zu einem Apero, um das Gehörte im Gespräch zu vertiefen.

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20241122 Dr Adrian Glauser ETHZ Planetarium Lecture

Seit zwei Jahrzehnten ist Adrian Glauser intensiv an der Entwicklung, dem Design und der Kalibrierung von Infrarotinstrumenten für die weltweit grössten Teleskope beteiligt, sowohl am Boden als auch im Weltraum. Die Faszination der astronomischen Instrumentierung resultiert aus den grundlegenden wissenschaftlichen Fragen, die spezielle Messungen und damit spezifische Instrumente erfordern. Dafür ist ein sehr breites, multidisziplinäres Verständnis notwendig, das Fragen über die „Sternen“- mit Lösungen auf der „Schrauben“-Ebene verbindet.

Adrian Glauser leistete Hardware-Beiträge zu Instrumenten wie MIRI/JWST, SPIRE/Herschel, Euclid, ERIS/VLT und jetzt METIS/ELT und unterstützte deren Kalibrierung. Er hat Konzeptstudien für das EChO-Spektrometer (jetzt Ariel) und ExoMOS geleitet. Derzeit ist er als Lead Systems Engineer für das METIS/ELT-Projekt tätig und leitet das Labor für astronomische Instrumentierung in der Exoplanet and Habitability-Forschungsgruppe.

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20241109 Dr Nadja Drake Planetarium Lecture
20241109 Prof Thomas Zurbuchen Planetarium Lecture

Whether life exists beyond Earth is among the most exciting — and toughest — mysteries that science can solve. For millennia, humans have wondered whether we were alone in the cosmos, but those musings lived almost exclusively in the realm of philosophy, not science.
Now, finding life beyond Earth is one of humankind’s most challenging and compelling research goals. And when it comes to looking for extraterrestrial life, scientists are often guided by a framework devised in 1961 by the astronomer Frank Drake. We will discuss the now-famed Drake equation, which connects physical, chemical and biological processes with the development of detectable civilizations within our own galaxy. And we will highlight progress in our understanding of the equation’s variables, each of which asks us a question that we must answer if we want to fully understand our place in the galaxy.
Then, our focus will shift towards missions seeking to understand the potential for worlds within our own solar system to host alien life before diving into endeavors aimed at identifying potentially habitable worlds orbiting distant stars. Finally, we will address a milestone in interstellar communication: The 50th anniversary of the Arecibo Message, a transmission beamed toward a distant star cluster in November 1974.

Dr. Nadia Drake is an award-winning science journalist with a very personal connection to the Drake Equation and the search for life beyond Earth. For many years, she was a contributing writer at National Geographic, and she has also written for The Atlantic, The New York Times, and Scientific American, among other publications. Nadia has a doctorate in genetics from Cornell University and is a graduate of the science communication program at the University of California, Santa Cruz. For more information about Nadia, check out nadiadrake.com.

Dr. Thomas Zurbuchen — A professor and director of ETH Zurich Space where he leads educational, innovation and research programs focused on space. He was the longest continually serving Head of Science at NASA from October 2016 through 2022, the leading program worldwide for doing science in and from space. For more information about Thomas, check out thomaszurbuchen.com.

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20241004 Prof Nikolaus J Kuhn Uni Basel Planetarium Lecture

Professor Nikolaus J. Kuhn erwarb 1996 ein Diplom in Physischer Geographie an der Universität Trier, Deutschland, und promovierte 2000 an der University of Toronto, Kanada. Bevor er zum Professor für Physiogeographie und Umweltwandel an der Universität Basel ernannt wurde, war er an der Hebräischen Universität in Jerusalem, Israel, der Clark University, Massachusetts, USA, und in Exeter in Grossbritannien tätig. Nikolaus Kuhn war schon immer von skalenübergreifenden Zusammenhängen fasziniert. Diesem Interesse folgend, nutzt seine Forschung Instrumente, die von Experimenten bis zu Satellitendaten reichen. Die Fähigkeit, Prozesse mit Planeten zu verbinden, ermöglichte es Nikolaus Kuhn, nicht nur die Erde, sondern auch den Mars zu untersuchen. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Planeten ist die Schwerkraft, die auf dem Mars nur ein Drittel der Schwerkraft auf der Erde beträgt. Viele Prozesse, die die Oberfläche des Planeten formen, insbesondere jene, die durch fliessendes Wasser bestimmt werden, sind von diesem Unterschied betroffen. Nikolaus Kuhn und sein Team haben eine Reihe von Instrumenten entwickelt, um die Bedeutung dieses Unterschieds bei Parabelflügen mit reduzierter Schwerkraft zu untersuchen. Als Veteran von zehn Parabelflügen in drei verschiedenen Flugzeugen wird Nikolaus Kuhn über die einzigartigen Forschungsbedingungen auf dem Mars, dem Mond und in der Schwerelosigkeit sprechen.

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20240920 ESA Jupiter Juice Mission

„Neues aus der Raumfahrt“ des Raumfahrtspezialisten Daniel Ursprung von der Astronomischen Gesellschaft Luzern, bietet eine faszinierende Reise durch die neuesten Entwicklungen in der Raumfahrt. Es wird ein Überblick über aktuelle Forschungsmissionen und die bemenschte Raumfahrt gegeben. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Missionen, die in den kommenden Jahren geplant sind. Zwei Schwerpunkte: Die Erforschung des Jupiter, von den historischen Missionen bis zu zukünftigen Plänen, und die ESA-Mission HERA, die sich mit der Untersuchung von Asteroiden befasst. Dieser Vortrag verspricht spannende Einblicke in die aktuellen Projekte der modernen Raumfahrt.

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