Schnee von gestern

Von: Beat Bühlmann (Fotos Kurt Felder, Jörg Lang, Beat Bühlmann)

Auch wenn die Sternwarte seit längerem coronabedingt geschlossen ist, heisst das nicht, dass dort nicht trotzdem dann und wann beobachtet wird. So nutzte Kurt Felder am 19. Januar das sehr gute und klare Wetter, um mit dem TEC und dem Sonnenteleskop den noch jungen Halbmond zu geniessen. Um diesen Genuss zu erhöhen hatte er von Zuhause noch sein Bino mitgenommen, er beschrieb danach die Sicht auf unseren Nachbarn am Himmel als «Extraklasse». Im Sternwarten-Logbuch vermerkte er: «Mond-Krater: Atlas, Herkules, Theophilus, Cyrillus, Catharina; Zentralberge, Kraterüberlagerungen, Terrassierung»

Das böse Erwachen kam dann beim Schliessen des Daches…Kurt war bewusst, dass es in den Tagen zuvor geschneit hatte wie schon lange nicht mehr. So testete er auch die Funktion des Schiebedaches vorsichtig, bevor er es ganz öffnete. Beim Schliessen des Daches stellte er dann aber mit Schrecken fest, dass sich die Giebelhöhe unter der Schneelast und wohl auch wegen der Rollbewegung um einen guten Zentimeter gesenkt hatte und damit die Dachträger am höchsten Punkt anstiessen. Dies ist der Kasten, in dem sich die PC’s befinden. Zum Glück war Kurt nicht allein auf Hubelmatt, Sternwartenleiter Andi Lustenberger war im AGL Schulzimmer beschäftigt und rückte spontan zu einem eher aussergewöhnlichen Hilfseinsatz aus. Zusammen mit Kurt schwang er sich, zur Not bewaffnet mit einem Schrubber, auf das Sternwartendach und befreite es vom gröbsten Schnee. So konnte dann nach diesem nächtlichen Schneeräumungseinsatz das Dach trotzdem noch geschlossen werden.

Der Nachteinsatz von Kurt und Andi wurde sogar von unserer Meteorkamera dokumentiert…

Eine grobe Überschlagsrechnung von Kurt ergab, dass wohl gegen zwei Tonnen Schnee auf das Dach drückten. Daher wurde entschieden, am Folgetag auch noch denjenigen Rest des Weiss zu entfernen, der sich in den Vertiefungen des Welldaches befand. Diesmal (immerhin bei Tageslicht), wurde er durch Jörg Lang unterstützt.

Damit war aber die Geschichte noch nicht vorbei, schliesslich wollen wir uns solche Übungen in Zukunft ersparen. So rückten Jörg und ich am 5. Februar nochmals zu einem (hoffentlich abschliessenden) Einsatz aus. Wir packten das Übel bei der Wurzel, räumten den gesamten PC-Kasten aus, demontierten ihn und setzten ihn vorübergehend einen halben Meter höher, wo er während dieser Zeit auf zwei provisorischen Trägern fixiert war. So konnten wir beim unteren Teil des Kastens einen nicht mehr benötigten Zwischenboden entfernen (harte Sache, Edgar Steiner hat vor Jahrzehnten sehr solide gearbeitet…) und danach den PC-Kasten rund 2 Zentimeter tiefer wieder montieren.

Nach telefonischer Hilfe durch Markus Burch brachten wir dann auch noch beide Computer wieder zum Laufen. Problem behoben, der Schnee kann wieder kommen…

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