Nach einigen X-Class Flares am Dienstag, 9. Oktober und bis Mittwoch 10. Oktober 2024 aus der Fleckengruppe 3848, war für den Abend des 10. Oktobers ein Geomagnetischer Sturm angekündigt. Gemäss Vorhersage zwischen G2 und G4.


Um 16.43 Uhr erreichte dann die Schockwelle den Stereosatelliten und dessen Instrumente. Um diese Zeit hatte es einige Wolken war aber noch mit blauen Lücken. Diese haben sich aber einige Zeit später geschlossen.
Der Sonnenwind ist auf über 800 m/s gestiegen und auch das BZ ging auf -60 runter. Die Vorhersage für den Abend zeigte dann KP 8.
Unser WhatApp Chat „Deep Sky Luzern“ lief heiss. Knapp nach 20.00 Uhr konnte dann Christoph Portmann erstmals in Kulmerau durch Wolkenlücken ein fotografisches Polarlicht aufnehmen. Auch Andreas Walker in Hallwil konnte Bilder machen. In Luzern war es leider zu der Zeit absolut zugezogen. Nach 22.00 Uhr wieder eine Welle von Aktivität. Auch in Rothenburg konnte Jörg Lang den roten Nordhimmel fotographieren.
Bericht aus Horw, Rigiblick, Markus Burch
Leider waren im Rigiblick bis gegen 2200 Uhr nur Regenwolken zu sehen. Dann gab es mehrere Phasen in denen dann Polarlichter hinter oder neben den Wolken leuchteten. Es gab Phasen in denen rotes Polarlicht bis zum Zenit ging. Dann ganz unten wieder das grüne Band des Polarlichtbogens. Sogar die Wolken waren zum Teil von Oben her angeleuchtet. Um überhaupt Aufnahmen machen zu können musste ich wegen des zeitweisen Regens zu speziellen Hilfsmitteln greifen. So wurde der Sonnenschirm jetzt zum Regenschirm und unterhalb stand das Stativ und die Kamera die alle 20 Sekunden ein Bild aufgenommen hat. Das hat sich bewährt. Da der Wind auffrischte musste ich noch Gewicht auf den Schirm geben.


23.28 Uhr MEZ, Markus Burch

23.23 Uhr MEZ, Markus Burch


Nikon D-500, Sigma 28 mm, Blende 2.8, 6 Sekunden, ISO-800 , Markus Burch





Rigiblick, Nikon D-500, Sigma 28 mm, 6 Sekunden, Blende 2.8, ISO-800, 01.16 Uhr MEZ



Am bewölkten, regnerischen Himmel über der Sternwarte Hubelmatt in Luzern konnte die AllSky Kamera ebenfalls Polarlichter registrieren.
Um 23.00 Uhr waren dann dann sogar im Tessin auf der Webcam vom Monte Tamaro Polarlichter zu sehen.

In dieser Zeit riss es auch in Luzern kurz auf. Da konnte ich auch fotografisches Polarlicht von Horw her aufnehmen. Gleichzeitig gab es Meldungen dass in Kriens visuelles Polarlicht über dem Sonnenberg zu sehen waren. Nachfolgend die Aktivität in dieser Zeit und die Wahrscheinlichkeit von Polarlichtern (Zeitangaben in UT).

Der KP Index ist aktuell auf 8.33 gestiegen und die Werte für das BZ auf für uns nicht normale -45 nT south. Solche Werte haben wir schon lange nicht mehr gesehen.
Interessant ist, dass diese Schockwelle auch in Teilen von Amerika am Boden zu messen war mit Elektrizität, welche durch Felsen geflossen und gemessen worden ist.

Es kann davon ausgegangen werden, dass die ganze Nacht die geomagnetische Aktivität weitergehen wird.
Markus Burch, 11. Oktober 2024, update von Roland Stalder, 11. Oktober 2024