In den letzten Tagen hatte es 2 Fleckengruppen auf der Sonne welche ständig Ausbrüche produzierten und auch Koronale Massenauswürfte hatten. Die Gruppe AR3664 hat in den letzten Tagen ca. 7 X-Classflares und und 5 Koronale Massenauswürfe (CME’s) produziert. Diese sind aufgrund der Position der Fleckengruppe erdgerichtet weggeschleudert worden.
Hier noch eine Animation von SOHO mit dem Koronografen welche die Auswürfe der Sonne in den letzten Stunden als Animation zeigt.
In der Mitte ist die abgedeckte Sonne und darum die Auswürfe die direkt zur Erde kommen werden. Links und rechts Jupiter und Venus als helle Punkte. Quelle SOHO.
Nach Vorhersagen von NOAA (Amerikanischer Wetterdienst) ist damit zu rechnen, dass in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai um ca. 0200 Uhr MESZ die Erste Welle eines CME’s beim Magnetfeld der Erde ankommt und dann mit diesem zu reagieren beginnt. in den Stunden danach sind weitere CME’s die ankommen werden. Die Voraussagen gehen aktuell von einem geomagnetische Sturm der Stärke 3 evtl. 4 aus. Das heisst, dass bis nach Mitteleuropa Polarlichter am Himmel erscheinen könnten. Noch nicht klar ist, ob sich die einzelnen Wellen aufschaukeln und verstärken oder ob sie sich eher aufheben. (ähnlich bei Wellen die sich aufschaukeln oder neutralisieren können) Je nachdem ist die Auswirkung anders.
Update:
die erste Schockwelle ist eben eingetroffen. Leicht früher als erwartet. Sie hat das Magnetfeld schon verändert und auch schon die Geschwindigkeit der Teilchen steigen lassen. Die Dichte ist auch schon angestiegen. (Siehe Spaceweather.com)
10.5.2024, 19.47 MESZ
Was können wir erwarten:
Es ist damit zu rechnen dass Polarlichter in den Stunden nach Mitternacht bis zum Morgengrauen auch bei uns in der Schweiz beobachtet werden können. Wer diese Polarlichter beobachten möchte sollte sich auf Quellen wie Spaceweather.com die aktuellen Werte von der Sonne und des Magnetfeldes anschauen. Ausserdem gibt es eine Warnliste bei Meteoros.de wo man per Mail gewarnt wird. Es gibt auch diverse Polarlichter-Apps welche aktuelle Daten liefern.
Es braucht einen dunklen Ort da die Polarlichter in der Lichtverschmutzung zum Teil schwach sind. Am Besten erhöht und mit freiem Blick nach Norden (NO bis NW). Da die Polarlichter zuerst am Horizont erscheinen ist es daher wichtig möglichst freien Blick zu haben.
Fotografisches Polarlicht:
kann nur mit dem Fotoapparat beobachtet werden. Aufnahmen mit Kamera und Stativ. Weitwinkeln, Blende offen, ISO auf 800-3200 stellen. 5-15 Sekunden belichten.
Visuelles Polarlicht:
Wenn die Polarlichter deutlich intensiver sind können sie von blossem Auge beobachtet werden. Dann erscheinen für unser Auge das deutlich schwächer als eine Kamera ist auch Objekte am Himmel. Das kann von Wolken sein die sich bewegen, ebenso Bögen die am Nordhorizont erscheine wie auch Beamer. Die Farben sind für unser Auge erst bei einer gewissen Stärke zu sehen. Unser Auge sieht in der Nacht vor allem Schwarz/Weiss und nicht die Farben.
Wenn solche Polarlichter erscheinen dann kann sich das ganze Geschehen innert wenigen Sekunden verstärken und auch wieder abschwächen. Gönnen Sie sich und Ihren Augen genügend Zeit um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. (Augenadaption bei normalen Menschen bei 30-40 Minuten)
Beim Event in der nächsten Nacht könnte es sein, dass Polarlichter am Himmel bis zum Polarstern hoch zu sehen sind.
Hier noch ein LInk zu einem alten Polarlicht über Luzern: Polarlicht-ueber-Luzern-vom-20.-November-2003.pdf (sternwarteluzern.ch)
Links mit aktuellen Infos zu den Daten von der Sonne und des Magnetfeldes:
Polarlicht-Vorhersage für Deutschland
Real-time AE Index Daily Plot (kyoto-u.ac.jp)
Polarlicht – Beobachtung und Vorhersage in Echtzeit (mtwetter.de)
Polarlichtwahrscheinlichkeit in Echtzeit (theusner.eu)
Space Weather Live: Aurora Forecast (Englisch)
Markus Burch, 10. Mai 2024