Wer sich im Moment in der Stadt Zug bewegt und ein astronomisches Auge hat, dem fällt unter all den diversen Plakaten eines mit einem Analemma auf. Es ist das Kunsthaus Zug, das mit diesem Plakat auf seine aktuelle Ausstellung «BeZug» aufmerksam macht.
Die Beschreibung des Anlasses formuliert das Kunsthaus Zug wie folgt:
Nichts ist mehr so, wie es noch vor Kurzem als sicher galt. Ein Virus verändert die Wahrnehmung der Welt und unsere Selbstverständlichkeit. Wir sind plötzlich gezwungen, zuhause zu bleiben, zurückgeworfen auf die Region und das unmittelbare Umfeld. Die ungewohnte Situation lädt ein, die Beziehung zu sich selbst, zur Umgebung und zur Welt zu hinterfragen. Die Ausstellung BeZug geht diesen Fragen nach und richtet mit Werken aus der KunsthausSammlung ihren Fokus auf das Eigene. Die Aussensicht wird ausdrücklich miteingeschlossen: Die Ausstellung vereint internationale Künstler – die sich in ihren Arbeiten auf Zug beziehen – mit Kunstschaffenden der Region. Was ist ‹das Eigene›? Und was zeichnet es aus? Exemplarisch für diese Auseinandersetzung steht Olafur Eliassons Werk Analemma for Kunsthaus Zug: Während eines Jahres wurde die Sonne zur immer gleichen Zeit aus dem Dachfenster des Kunsthauses aufgenommen. Die Arbeit bildet somit gleichzeitig den universellen Lauf der Zeit ab (die Erde umkreist die Sonne) und den eigenen, lokalen Standort des Kunsthauses.
In der Pressemitteilung schreibt das Kunsthaus Zug über das Analemma:
Selbstverständlich sind nicht alle ausgestellten Werke «schwer», manche sorgen für mehr als nur ein Schmunzeln, manche verblüffen: etwa das Analemma von Olafur Eliasson. Eliassons Kunst übersetzt komplexe theoretische Überlegungen in räumliche Werke; im Fall vom Kunsthaus Zug nahm eine Kamera auf dem Milchsuppenstein in Zug eine Reihe von Fotos auf, die immer aus der gleichen Position und aus dem gleichen Winkel und zur gleichen Tageszeit fotografiert wurden. Das resultierende Bild zeigt ein solches Analemma – eine Anordnung von mehreren Sonnen in einer länglichen Achteranordnung. Die Verzerrung der acht spiegelt die Neigung der Erdachse und die Veränderung ihrer Umlaufbahn wider.
Die Ausstellung dauert bis zum 10.1.2021. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Kunsthauses Zug.