11. Mai 2024: Polarlicht-Spektakel über der Schweiz! Beobachtungsberichte

Zwar wurde sie auf dieser Webseite vorhergesagt und über die Keystone-SDA z.B. von der Newsseite Watson umgehend aufgenommen, aber schlussendlich war sie sogar noch spektakulärer als erhofft – das war die denkwürdige Nacht vom 10. auf den 11. Mai 2024.
Die Prognose für die Aurora-Sichtbarkeit auf der Space Weather Prediction Webseite der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) begann in dramatischen Farben zu leuchten: ein Geomagnetischer G5 Sturm bahnte sich an! Es war zwei Tage nach Neumond, das Wetter spielte perfekt mit und zudem war Freitagabend nach Auffahrt: BINGO!
Es gab Polarlichter über der Schweiz zu sehen, wie sie hier wahrscheinlich seit Menschengedenken noch nie jemand erlebt hat!
Nachfolgend stellen wir Beobachtungen zusammen, welche in dieser Nacht gemacht wurden.

Auch die weiteren, sachdienlichen Messwerte auf der NOAA-Webseite zeigten, dass ein geomagnetischer Sturm im Gange war, wie er selten vorkommt. Wir wurden von mehreren Massenauswürfen getroffen, welche das Aktivitätsgebiet AR3664 auf der Sonne zuvor Richtung Erde geschleudert hatte.

Plötzlich erscheinen fotografisch erste Polarlichter neben hellen Strassenlampen in Zürich-Oerlikon in Richtung Nord-Nordosten. (Sequenz von Roland Stalder, 10. Mai 2024 von 22:27 – 22:30 MESZ, Link zu Video)
20240510 222927 Polarlicht Webcam Sternwarte Luzern
Bei einem Vergleich mit der AllSky Webcam der Sternwarte Luzern bestätigt sich: am Nordhorizont (oben) ist helles, rotes Polarlicht zu sehen, obwohl südlich (bis 23:30 MESZ) noch das Flutlicht des FCL-Stadions leuchtet!
20240511 Polarlichter CH WhatsApp Bildergewitter
WhatsApp Bild-Gewitter 😮
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Nach Mitternacht folgt dann ein farbenprächtiges Polarlicht-Spektakel, welches den gesamten Nordhimmel bis zum Zenit umfasst! (Bild: AllSky Webcam Sternwarte Luzern: 00:38 Uhr MESZ)
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Dieses 24-Stunden Keogram (ab 10. Mai mittags) der AllSky Webcam Sternwarte Luzern zeigt die farbigen Polarlicht-Aktivitäten über Luzern, welche die ganze Nacht anhielten. Bis 23:30 MESZ störte das Flutlicht vom FCL Heimspiel…
Zeitraffer Video von 21:48-04:58 MESZ der Allsky Webcam Sternwarte Luzern; Video-Varianten: HD-24fps (12MB), HD-6fps (39MB)
Die Polarlicht-Nacht auf der AllSky Kamera des Sonnenturms in Uecht (BE). (Quelle: Dr. Thomas K. Friedli, Projektseite des Sonnenturms)

Während der Polarlicht-Nacht vom 10. – 11. Mai flog die Internationale Raumstation (ISS) viermal über Europa: um 23:40, 01:17, 02:54 und 04:31 Uhr MESZ. (Quelle: Heavens-Above.com) Beim ersten Überflug trat sie zeitgleich in den Erdschatten ein – beim zweiten (um 01:17 MESZ) war sie im Erdschatten und die Astronauten hatten Nacht. Dadurch hätten sie ideale Bedingungen gehabt, um die seltenen Polarlichter über Europa von oben zu fotographieren. Während den letzten beiden Überflügen befand sich die ISS im Sonnenlicht und zudem war um 04:35 Uhr MESZ Beginn der nautischen Dämmerung .
Bisher ist mir nichts bekannt von entsprechenden Fotos oder Videos aus der Umlaufbahn.

20240510 2340 ISS evening Twilight
20240510 23:40 – ISS hat Sonnenuntergang
20240511 0117 ISS Night
20240511 01:17 – ISS auf Nachtseite
20240511 0254 ISS Daylight
20240511 02:54 – ISS im Sonnenlicht
20240511 0431 ISS Daylight
20240511 04:31 – ISS im Sonnenlicht
20240510-1 Dolomiten Welschnofen Polarlichter Joerg Lang
In Welschnofen (Dolomiten) hat Jörg Lang dieses tolle Stimmungsbild eingefangen.
20240510 Polarsturm Standbild Christoph Portmann Kulmerau Triengen
In Triengen (von der Kulmerau aus) hat Christoph Portmann das Spektakel in einem ausführlichen Zeitraffer Video (20MB) dokumentiert.
Auf der Glaubenberg Passhöhe hat Marc Eichenberger während den Beobachtungen einen kurzen Zeitraffer Video erstellt.
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Auf der Ahornalp im Napfgebiet hat Eduard von Bergen beobachtet – mit komplett freiem Blick Richtung Norden – ohne Lichtverschmutzung.
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Der Himmel brennt rot auf der Ahornalp! (Foto: Eduard von Bergen)
Zeitraffer-Video von Eduard von Bergen auf der Ahornalp (YouTube Link).
20240511 000931 MESZ Polarlicht Ahornalp ISO3200 f1p8 2sec Bernd Nies
Auf der Ahornalp fotographierte auch Bernd Nies das Farbspektakel (11. Mai um 00:09 MESZ). Weitere Bilder in seiner online Galerie: nies.ch.
20240511 005329 MESZ Polarlicht Ahornalp ISO3200 f1p8 2sec Bernd Nies
Bernd Nies hat auch ein grandioses Video auf YouTube gestellt, welches die Polarlichter auf der Ahornalp zeigt. (Foto am 11. Mai um 00:53 MESZ)
Am Morgen des 10. Mai erwischte Rafael Schlegel in seinem H-alpha Teleskop die Fleckengruppe AR3664 auf der Sonne, exakt während sie ein X3.9 Flare produzierte – der Ursprung von Polarlichtern. (Link zum Original-Video auf Astrobin)
20240511 0030 MESZ Polarlicht Luederenalp Emmental Rafael Schlegel
Nach Mitternacht auf der Lüderenalp im Emmental hat Rafael Schlegel dann diese majestätische Farbszenerie eingefangen. (11. Mai 00:30 MESZ)
20240511 0035 Polarlicht Eglisau DSC03508 Stefan Meister
Oberhalb von Eglisau hat Stefan Meister …
20240511 0036 Polarlicht Eglisau DSC03509 Stefan Meister
…von 00:35 bis 00:37 MESZ dieses „Triptychon“ …
20240511 0037 Polarlicht Eglisau DSC03510 Stefan Meister
…der überirdischen Farbpalette erstellt.
20240511 Polarlicht Gerzensee Bern Martin Mägli naturbildCH
Diese beindruckende Komposition des Polarlichtes beim Gerzensee (BE) hat der Fotograf Martin Mägli verewigt. Er hat damit bei SRF Meteo die Publikumswahl zum „Schönsten Polarlichtfoto“ gewonnen (mit 41% von fast 20’000 Stimmen). (Mit freundlicher Genehmigung von Martin Mägli, naturbild.ch)
20240511 0044 MESZ Polarlicht LKRS Panorama
Auch die Webcam Luftseilbahn Kräbel Rigi Scheidegg (LKRS) hat am 11. Mai 2024 um 00:44 MESZ ein überwältigendes Farbpanorama Richtung Zugersee festgehalten. Links zu: Zeitraffer Video, Zeitraffer-Video mit Zeitangaben. Merci an Amateurfunker HB9CQK Frederic Furrer für den Hinweis zu dieser Webcam und an die Rigi-Bahnen AG für die freundliche Bereitstellung aller Originalbilder.
20240510 2214 MESZ Polarlicht LKRS
20240510 22:14 MESZ
20240510 2233 MESZ Polarlicht LKRS
20240510 22:33 MESZ
20240511 0014 MESZ Polarlicht LKRS
20240511 00:14 MESZ
20240511 0033 MESZ Polarlicht LKRS
20240511 00:33 MESZ
20240511 0053 MESZ Polarlicht LKRS
20240511 00:53 MESZ
20240511 0203 MESZ Polarlicht LKRS
20240511 02:03 MESZ
20240511 0223 MESZ Polarlicht LKRS
20240511 02:23 MESZ
20240511 0313 MESZ Polarlicht LKRS
20240511 03:13 MESZ
20240511 0042 Polarlicht über Zugersee Urs Leutenegger
Am 11. Mai um 00:42 MSEZ hat Urs Leutenegger in Oberwil die Polarlichter mit Spiegelung im Zugersee eingefangen. Sie konnten mit der Lichtglocke der Agglomeration Zug/Cham mithalten.

In der Schweiz stehen zahlreiche Panorama-Kameras, welche laufend 360-Grad Bilder generieren. So haben zum Beispiel auch 40 Kameras der Firma Roundshot die Polarlichter eingefangen. (Link zum Bericht bei Roundshot)

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Aurora Australis auf der Südhalbkugel:

Vom 10.-11. Mai wurde bis nördlich des südlichen Wendekreises die Aurora Australis gesichtet: zum Beispiel auf der Tivoli Astrofarm in Namibia (23.5 Grad Süd, 18 Grad Ost), auf dem Le Morne in Mauritius (20.5 Grad Süd, 19.5 Grad Ost)) und sogar vom Etosha Nationalpark in Namibia (18.9 Grad Süd, 18 Grad Ost). Mit der aktuellen Position des magnetischen Nordpols (86 Grad Nord, 142 Grad Ost) liegen diese drei Orte auf magnetischen Breiten von 25, resp. 22 und 19 Grad Süd. Damit reiht sich dieser geomagnetische Sturm in eine kurze Liste von vergleichbar starken, dokumentierten Ereignissen in den letzten paar Jahrhunderten ein. (Quelle: Papers von Hayakawa et al und Knipp et al in Englisch)

20240511 Tivoli Astrofarm Aurora Australis 23p5S Richard Payne
Tivoli Astrofarm (Namibia), 23.5 Grad Süd (Foto: Richard Payne, Spaceweather)
20240511 Mauritius Le Morne Aurora Australis 20p5S Eric Villars
Le Morne (Mauritius), 20.5 Grad Süd (Foto: Eric Villars, Spaceweather)
20240511 Etosha National Park Aurora Australis 18p9S Benjamin Barakat
Etosha (Namibia), 18.9 Grad Süd (Foto: Benjamin Barakat, Spaceweather)

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Auch die Webseite sternwarteluzern.ch erlebte im Mai 2024 einen Sturm – einen Besucher-Ansturm wie nie zuvor:
Am 11. Mai hatten wir mit 18’041 Seiten-Aufrufen ca. 100x mehr als an einem normalen Tag.

20240601 Webseite sternwarteluzernCH Seitenaufrufe und Besuche

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Nacht vom 11. auf den 12. Mai 2024:

In der Nacht vom Samstag, 11. Mai auf Sonntag 12. Mai wurden die Beobachtungsplätze teilweise von Polarlicht-Suchenden überrannt, es waren aber nur noch ein paar schwache Streamers fotographierbar – der Sturm war bereits vorüber.
Für die Schweiz war es dank Nemo’s code-breaking 591 Punkten trotzdem eine denkwürdige Nacht.

20240511 2243 MESZ Webcam Rigi-Scheidegg schwache Streamers
Auf der Webcam Luftseilbahn Kräbel Rigi Scheidegg (LKRS) waren am 11. Mai 2024 abends um 22:43 MESZ nur noch ein paar schwache Streamers zu erkennen.
20240511 Melchsee-Frutt schwache Streamers Pascal Haeller
Auf Melchsee-Frutt hat Pascal Häller das letzte Aufflackern des Polarlichts ebenfalls noch festhalten können.

Roland Stalder, 11. Mai bis 1. Juni 2024
Danke an alle, welche Material für diesen Bericht zur Verfügung gestellt haben.


Markus Burch mit Stella Burch bei der Flüsskapelle in Nottwil:

Wir (Stella und ich) wussten dass die Chancen aufgrund der ersten Schockwelle die früher als vorausgesagt eingetroffen war hoch waren und fuhren um 2100 Uhr zur Flüsskapelle in Nottwil. Diese liegt am südwestlichen Seeufer des Sempachersees mit freiem Blick Richtung Norden. Stella wollte mich unbedingt begleiten und auch Polarlichter sehen. Da ja Wochenende war durfte sie mitkommen. Ich musste Ihr dafür auch Liegestuhl, Sitz, Chips, Gummibärli mitnehmen, da sie wusste wenn wirklich sowas spezielles auf uns zukam, dann wird Papi voll im Element sein.

Stella stellte wohl einen Rekord auf. Nach nur gut 5 Minuten Polarlichtsuche hat sie schon Erfolg. Mit noch hellem Himmel war es möglich zuerst fotografisches Polarlicht (PL) zu sehen. Um 22.04 Uhr MESZ konnte ich dies aufnehmen. In den Minuten danach waren visuell wunderbare Polarlichter zu sehen inkl. Beamer am Nordosthorizont. Zuerst waren sie zwischen Deneb und der Wega. Dann bewegten sich die Beamer ständig weiter westlicher bis gegen Capella im Fuhrmann. Sie gingen auch bis zum Polarstern hoch. Ich war berührt, dass ich Stella schon innert Minuten Polarlichter zeigen konnte. Sie hat dann auch die Farben schön beschrieben, die sie gesehen hat. Sie hat Ihre eigene Kamera mit dabei und wir haben dann vom Stativ her mit 2 Kameras beobachtet.
Danach beruhigte es sich ein bisschen und es gab den grossen grünen Bogen über dem See der für einige Zeit bestand. Um kurz vor Mitternacht begann dann die 2. Phase die dann bis zum Zenit ging und geniales Polarlicht brachte wie ich es bis jetzt noch nie in der Schweiz gesehen hatte. Der grüne Polarlichtbogen war während Stunden über dem Nordhorizont und ständig gab es auf der Hälfte des Himmels Polarlicht. Ein Beamer nach dem anderen mit Farben von Rot, Purpur, Rosa bis ins Blaue gingen bis zum Zenit. Dann dehnte sich das Polarlicht kurz auch bis in den Südhimmel aus. Ebenso erschien dann in dieser Zeit auch noch ein weiteres Himmelsphänomen: STEVE. Die ISS überflog kurz vor Mitternacht auch noch den Bereich und die Astronauten werden sich wohl gewundert haben wie in Mitteleuropa Polarlichter leuchten. Stella wurde langsam müde und hat dann vom Vordersitz im Auto die Polarlichter weiter beobachtet. Sie sagte mir, dass sie müde sei, doch dass sie weiterschauen wolle. Ich habe es genossen und war tief berührt, dass ich meiner Tochter hier in der Schweiz so starke Polarlichter zeigen konnte.
Bis gegen 01.30 Uhr hat es dann ständig Aktivitäten gehabt. Rundherum hatten sich immer mehr Autos und Leute mit Kameras versammelt die dieses einmalige Event beobachten wollten. Sie kamen hoch von Nottwil da sie es auf dem Balkon oder beim Gassi-gehen gesehen hatten. Wir bauten dann um 01.40 Uhr ab und fuhren nach Hause. Stella ging ins Bett. Papi nochmals raus um die Kamera wieder laufen zu lassen. Ausserdem war ich noch mit Roli am Erstellen der Webpage und erster Bilder.

Polarlicht bei der Flüsskapelle in Nottwil. Stella und Markus Burch
Polarlicht bei der Flüsskapelle in Nottwil. Stella und Markus Burch
Beamer beim PL am Abend des 10. Mai 2024
Beamer beim PL am Abend des 10. Mai 2024. Stella und Markus Burch. Nikon D-500, Blende 3.5, ISO 640 10 Sekunden belichtet mit Nikkor 18-200 mm.
PL über den Sempachersee von der Flüsskapelle her. Nikon D-300, 28 Sigma, 22.50 Uhr MESZ, 8 Sekunden Blende 2.8, ISO 800 Stella Burch
Aufnahme über den Sempachersee von der Flüsskapelle her. Nikon D-300, 28 Sigma, 22.50 Uhr MESZ, 8 Sekunden Blende 2.8, ISO 800 Stella Burch
PL über den Sempachersee von der Flüsskapelle her. Nikon D-300, 28 Sigma, 22.50 Uhr MESZ, 8 Sekunden Blende 2.8, ISO 800
Stella Burch
Polarlicht über dem Sempachersee bis hoch zum Polarstern. Grüner Bogen und oben die Beamer. Stella und Markus Burch
Polarlicht über dem Sempachersee bis hoch zum Polarstern. Grüner Bogen und oben die Beamer. Stella und Markus Burch 22.37 Uhr MESZ
Polarlicht von der Flüsskapelle her beobachtet. Grüner Bogen und oben die Beamer. Stella Burch 00.28 Uhr 11. Mai 2024 8 Sekunden belichtet, Blende 2.8, ISO 800, Nikon D-300, Sigma 28 mm.
Polarlicht von der Flüsskapelle her beobachtet. Grüner Bogen und oben die Beamer. Stella Burch 00.28 Uhr 11. Mai 2024 8 Sekunden belichtet, Blende 2.8, ISO 800, Nikon D-300, Sigma 28 mm.
Polarlicht über Eich und dem Landessender. Grünes Leuchten unten, dann die Beamer die leuchten. Ebenso eine kleine grüne Wolke oben rechts im Bild.
Nikon D-500, 10 Sekunden, Blende 3.5, ISO 640. 01.05, 11.5.2024
Polarlicht über dem Blasenberg und Eich. Nikon D-500, 13 Sekunden, Blende 3.5, ISO 800 Aufnahmeort Flüsskapelle Nottwil. Stella und Markus Burch

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Von zuhause aus in Horw ging es dann weiter. Jetzt halt nur noch die oberen Bereiche, da der Bireggwald dann zu hoch ist.
Das folgende Bild ist dann über die Stadt Luzern hinweg aufgenommen. So ging es dann noch die ganze Nacht weiter. Ich liess da aber arbeiten und habe die Kamera programmiert. Sie nahm bis gegen 04.15 Uhr PL Bilder auf. Dann wurde es im Nordosten schon heller. Leider kam dann als es heller wurde wieder ein neuer Impact der dann grösser gewesen wäre als die vorherigen. Aber da war es für uns halt schon zu hell.

Polarlicht über dem Bireggwald. Beamer über der Stadt Luzern. Stella und Markus Burch 02.38 Uhr MESZ, 11.5.2024
Polarlicht über dem Bireggwald. Beamer über der Stadt Luzern. Stella und Markus Burch 02.38 Uhr MESZ, 11.5.2024, Horw

Ich möchte hier mich bedanken, dass Stella diesen Wahnsinnspolarlichtmoment mit mir teilen durfte. Das macht einen Vater stolz wenn er seinen Kindern etwas von der Faszination des Sternenhimmels zurückgeben kann.

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Tagsüber habe ich mir dann kurz den Verursacher der vielen Flares nochmals angeschaut. Die Fleckengruppe AR-3664 ist zwar schon an den westlichen Rand gewandert aber war immer noch gleich gross oder grösser als die Gruppe die im Jahr 1859 das Carrington Ereignis ausgelöst hatte.
Daneben hat es auf der Sonne noch weitere aktive Fleckengruppen welche auch zeigen dass die Sonne schon nahe an Ihrem Aktivitätsmaximum ist.

Aufnahme der Sonne mit Vixen ED-103. Leichte Cirren am Himmel. Daneben weitere Fleckengruppen.
Sonne am Samstagnachmittag, 11. Mai 2024. Aufnahme mit Vixen ED-103. Leichte Cirren am Himmel. Daneben weitere Fleckengruppen.
Details der Fleckengruppe AR-3664. Aufnahme mit Vixen-ED103 inkl. Baader Solarfolie ND-5. Aufnahme mit Nikon D-500, 1/1250 Sekunden belichtet.

Die Kp-Index Werte waren auch während des Tages noch auf Stufe 8. So entschied ich mich am Abend nochmals sicherheitshalber zur Flüsskapelle zu fahren. Dieses Mal ohne Stella da sie zu müde war und am Muttertag dann früh aufstehen musste. Als ich hoch zur Flüsskapelle kam traute ich meinen Augen nicht: ca. 40 Fahrzeuge waren da entlang der Strasse verteilt und viele Leute schon in Stühlen am Strassenrand und Stativen mit dabei. Durch die Bekanntmachung im SRF-Meteo am Abend, dass es auch in der Nacht zum Sonntag PL geben kann kamen viele hoch. Ich baute auf und aktuell war beim Eindunkeln nichts zu sehen auf der Kamera. Um 22.40 Uhr gab es kurz ein Aufflackern am Himmel. Leider wechselte dann der Bz-Wert nach Norden (der Bz-Wert beschreibt die Orientierung des interplanetaren Magnetfeldes gegenüber dem Magnetfeld der Erde), so dass die Aktivitäten einschliefen.

Leichtes fotografisches Polarlicht am 11. Mai 2024 von der Flüsskapelle her aufgenommen. 13 Sekunden, ISO-400, Blende 3.5. Nikon D-500, Sigma 28 mm. Aufnahmezeit 22.43 Uhr MESZ

So ging ich gegen Mitternacht zurück. Wir wurden bei der Flüsskapelle auch verscheucht durch ein Lichtmonster das da sein Unwesen trieb. Bauern wussten nichts besseres als zu der Zeit vor Mitternacht mit Riesentraktoren und massiv Beleuchtung Mais auszusähen.
Zuhause habe ich die Kamera noch laufen lassen aber da war keine Aktivität mehr zu sehen.

Markus Burch, 11. bis 16. Mai 2024


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